Energiekrise: Hilfestellungen und Fördermöglichkeiten für Unternehmen

Energiekrise: Hilfestellungen und Fördermöglichkeiten für Unternehmen

4 min.

Die hohen Energiekosten stellen Unternehmer:innen und Selbstständige vor große Herausforderungen. Für viele ist diese Entwicklung bereits existenzbedrohend. Das zeigt auch eine aktuelle BDI-Umfrage unter fast 600 mittelständischen Betrieben, wonach über 90 Prozent der Unternehmen in den gestiegenen Preisen eine starke oder existenzielle Herausforderung sehen. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Hilfestellungen und Fördermöglichkeiten für Unternehmen zusammengestellt.

Was können Unternehmen tun, um Energie zu sparen?

Abhängig von der Art des Unternehmens kann an verschiedenen Stellen unterschiedlich viel Energie eingespart werden. In vielen Betrieben lassen sich schon mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand erhebliche Einsparpotenziale erzielen – zum Beispiel durch die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Leuchten oder durch programmierbare Thermostate.

Das BMWK hat hierzu eine Übersicht zu verschiedenen Sofortmaßnahmen zur Energiesenkung zusammengestellt: www.energiewechsel.de

Oftmals lohnt sich auch das Einbeziehen von Energieberater:innen, gleichwohl die Wartezeiten für eine Energieberatung inzwischen lang sind. Das BMWK stellt hierfür Unternehmen einen Zuschuss bis max. 8.000 Euro für die Energieberatung bereit.

Mittel- und langfristige Maßnahmen

Mittel- und langfristig lohnen sich auch Investitionen, wie etwa die Sanierung von Gebäuden (z.B. durch eine bessere Dämmung), Investitionen in sparsamere Maschinen und Anlagen (z.B. eine effizientere Heizung) oder auch Investitionen in die Prozessoptimierungen (z.B. durch Wärmerückgewinnung).

Hinweis: Bevor eine Maßnahme zur Energiesenkung umgesetzt wird, sollten Unternehmen genau prüfen, ob sich die Umsetzung der Maßnahme lohnt. „Bei neuen Investitionen sollte derzeit zwingend der Energieverbrauch in der Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigt werden“, rät Unternehmensberater Andreas Bachmeier.

Mitunter kann es bei diesen Maßnahmen ebenso zu langen Lieferzeiten kommen, da weder die Hersteller noch die Handwerksbetriebe die Nachfrage bedienen können. Daher lässt sich Gas kurzfristig als Energielieferant aktuell kaum ersetzen. Langfristig kann aber der Umstieg auf erneuerbare Energien mit beispielsweise Photovoltaik die Kosten spürbar senken.

„Bis dahin hilft nur, sich auf kurzfristig wirkende Maßnahmen zu konzentrieren und sich um die Planung mittelfristiger Aktivitäten zu kümmern,“ so Andreas Bachmeier.

Förderung für Energie- und Ressourceneffizienz

Die KfW-Bank fördert Maßnahmen, die die Strom- und Wärmeeffizienz verbessern und so mittelfristig zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen. Hierfür stehen vier unterschiedliche Fördermodule bereit:

  • Querschnittstechnologien (u. a. Elektromotoren, Antriebe, Pumpen),
  • Prozesswärme aus erneuerbaren Energien (u. a. Solarkollektoren, Wärmepumpen),
  • Mess- und Regelungstechnik (u. a. Energiemanagementsysteme),
  • Energie- und Ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen (u. a. Maßnahmen zur Abwärmenutzung, Bereitstellung von Prozesswärme) und
  • Transformationskonzepte zur Klimaneutralität.

Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie unter: www.kfw.de

Hilfsprogramme und Entlastungen für KMU

Strompreisbremse und Netzentgeltdeckelung

Die Bundesregierung will eine Strompreisbremse einführen, die auch KMU unterstützen soll. Ferner soll es eine staatlich subventionierte Deckelung der Netzentgelte für den Grundbedarf gekoppelt an den Strompreis geben.

Preisbremse für Gas und Fernwärme

Im Dezember 2022 sollen die Abschlagzahlungen vom Staat übernommen werden sowie eine Gaspreisbremse ab März 2023 in Kraft treten. Für Industrieunternehmen soll die Gaspreisbremse schon im Januar 2023 kommen.

Energiekostendämpfungsprogramm

Unternehmen, die besonders unter den hohen Strom- und Gaspreisen leiden, können für die Monate Februar bis Dezember 2022 einen befristeten, anteiligen Kostenzuschuss erhalten. Mehr zum Förderprogramm unter: EKDP (ecovis.com)

KfW-Bank mit Kredithilfen und Bürgschaftsprogrammen

Energieintensive Unternehmen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, werden von der KfW weiterhin mit Kredithilfen und Bürgschaften unterstützt, z.B. mit dem KfW-Sonderprogramm UBR 2022. Mehr zum Förderprogramm unter: UBR (ecovis.com)

Kurzarbeitergeld

Die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld, die bereits während der Corona-Pandemie verabschiedet wurden, werden bis zum 31. Dezember 2022 verlängert und dadurch der Zugang erleichtert.

Umsatzsteuer auf Gas

Der Steuersatz für Gas soll von 19 Prozent auf 7 Prozent bis Ende März 2024 gesenkt werden.

Aussetzung der CO2-Preiserhöhung

Die geplante Erhöhung des CO2-Preises für fossile Brennstoffe um 5 Euro pro Tonne ab Januar 2023 wird ausgesetzt.

Checkliste zur Krisenprävention

Unsere Checkliste verschafft Ihnen einen Überblick über weitere mögliche Handlungsfelder zur kurzfristigen Liquiditätsstabilisierung:

Checkliste

 


Das aktuelle Weltgeschehen stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Unsere Unternehmensberater stehen Ihnen in diesen turbulenten Zeiten zur Seite. Schreiben Sie uns einfach per Kontaktformular oder rufen Sie an unter: +49 8731-75 96 0

Ansprechpartner

Andreas Bachmeier
Unternehmensberater in Dingolfing
Tel.: +49 8731-7596-0
Andreas Steinberger
Unternehmensberater in Dingolfing, Straubing
Tel.: +49 8731-7596-0
Alexander Waschinger
Unternehmensberater in Dingolfing, Straubing
Tel.: +49 8731-7596-0
Mike Rudolph
Unternehmensberater in Chemnitz
Tel.: +49 371 9191-141

Newsletter für Unternehmer

Sie wollten keine Neuigkeiten mehr verpassen? Alles, was aktuell wichtig ist, stellen die ECOVIS Unternehmensberater für Sie im monatlichen Newsletter kompakt zusammen.