Zwischenstand zum digitalen Euro
China und auch Privatunternehmen – wie etwa Facebook – nehmen weiterhin eine Vorreiterrolle ein, wenn es um die Einführung digitaler Währungen geht. Doch wie steht es um die Einführung des digitalen Euro durch die EZB?
Entscheidungsjahr 2021
Die EZB verkündet auf der eigenen Website, dass Mitte 2021 eine Entscheidung getroffen werden soll, ob das Projekt „digitaler Euro“ gestartet wird. Bereits jetzt wird an einem gesamtheitlichen Konzept und einer konkreten Ausgestaltungsform gearbeitet. Eine tatsächliche Einführung ist jedoch weiterhin nicht absehbar. Diesbezüglich heißt es aus Kreisen der EZB: „Eine sichere, frei verfügbare und effiziente digitale Währung lässt sich nicht von heute auf morgen entwickeln.“. Obgleich erkennt die Bank den internationalen Leistungsdruck an.
„Wir können uns nicht zurücklehnen. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Währung für die Zukunft gerüstet ist.“
— Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der EZB —
Vorteile des digitalen Euro
Ein blockchain-basierter Euro hätte den Vorteil, dass innerhalb kürzester Zeit Überweisungen getätigt werden könnten. Der Vorteil würde sich in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen niederschlagen, insbesondere auch in Deutschland als traditionelle Exportnation.
Im Bereich der Smart Contracts entfiele mit einer Einführung der bisher stets notwendige Geldintermediär. So könnten Zahlungen direkt an eine faktische Bedingung geknüpft werden. Auch im Wertpapierhandel hätte eine direkte (unmittelbare) Zahlung entscheidende Vorteile.
Kritik in der Bevölkerung?
Insbesondere die deutsche Bevölkerung dürfte einer Digitalisierung des Euro eher kritisch gegenüberstehen. Schließlich erfreut sich das Bargeld immer noch größter Beliebtheit. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass sich eine Bartransaktion weitestgehend anonym gestaltet. Insofern sollte die Bevölkerung in das Projekt „digitaler Euro“ frühestmöglich einbezogen und an etwaigen Anonymisierungsverfahren gearbeitet werden.