Medienriesen nehmen „AdBlock Plus“ ins Visier
Surfen ohne Werbung? Genial! So sehen das zumindest die meisten Internetuser. Weltweit werden deshalb Werbefilter beim Browsen verwendet. Ganz vorne dabei ist das Programm „AdBlock Plus“ der Eyo GmbH aus Köln. Für die Betreiber von Internetseiten ist das Tool, das Onlinewerbung auf Websites ausblendet, jedoch ein großer Dorn im Auge. Denn diese finanzieren ihre kostenlos nutzbaren Angebote meist durch Werbeeinnahmen aus gerade dieser Onlinewerbung. Zwar bietet das Programm zur Werbeblockade einen Ausweg an, indem Werbende bei Eyeo einen Platz auf der Liste der sogenannten „Acceptable Ads“ beantragen können, wodurch ihre Banner, Popups oder Videos trotz installiertem AdBlock erscheinen. Für die Aufnahme in diese Liste verlangt Eyo allerdings erhebliche Summen an Geld. Dieses Thema bietet guten Nährboden für künftige Rechtsstreitigkeiten. So haben jetzt die Medienriesen ProSiebenSat1, IP Deutschland und RTL Interactive erklärt, sich gegen „AdBlock Plus“ gerichtlich zur Wehr setzen zu wollen und bereits Klage beim Landgericht München eingereicht. Das Geschäftsmodell der Firma Eyeo sei rechtswidrig, so Thomas Port, der Geschäftsführer des ProSiebenSat1-Vermarkters Seven One Media. Auch der Spiegel-Verlag ließ verkünden, dass es das Programm für wettbewerbswidrig halte und eine Klage nicht ausschließe. Es bleibt also abzuwarten, was künftig aus der Möglichkeit des werbefreien Surfens im Internet wird.