Grundlegendes zum Crowdfunding

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Crowdfunding (auch: Schwarmfinanzierung) – was ist das eigentlich?

Immer mehr Startups, private Projekte, aber auch etablierte Unternehmen nutzen das Crowdfunding als Finanzierungsmodell. Doch was steck dahinter?

„Crowdfunding“ setzt sich aus den englischen Begriffen „crowd“ (deutsch: Menschenmenge) und „funding“ (deutsch: Finanzierung) zusammen.

Auch wenn diese Form der Finanzierung neuartig klingt und unter Beachtung gewisser Aspekte auch neuartig ist, steckt im Grunde die wesentlich ältere Idee des „Spendenaufrufs“ dahinter. Dieser wurde nun gewissermaßen durch den Einsatz des Internets revolutioniert. Denn durch den Einsatz der Online-Kommunikation ist es besser möglich denn je, kostengünstig einen erheblich erweiterten Personenkreis anzusprechen.

Mittlerweile haben sich verschiedene Modelle des Crowdfunding am Markt etabliert, die sich insbesondere durch die verschiedenen Gegenleistungen für die Crowd unterscheiden.

Das klassische Crowdfunding

Bei der klassischen Version erhält die Crowd eine nicht-finanzielle Gegenleistung. Dabei handelt es sich oft um das später entstandene Produkt oder eine kleinere Aufmerksamkeit. Dementsprechend bietet sich dieses Modell vor allem für solche Produkte und Dienstleistungen an, deren Erfolg maßgeblich von einer lebhaften Usergemeinschaft abhängig ist. Insofern wird das Funding nämlich gleichzeitig als Marketinginstrument genutzt und generiert häufig die notwendige mediale Aufmerksamkeit.

Beispiele für Plattformen in diesem Bereich sind wemakeit, seedshirt und KissKissBankBank.

Crowddonation

In diesem Fall entfällt jedwede Gegenleistung an die Crowd. Im Vordergrund steht insoweit die Unterstützung gemeinnütziger, kultureller oder sozialer Projekte. Darüber hinaus erfreuen sich diese Kampagnen erhöhter Beliebtheit im Zusammenhang mit Ereignissen des öffentlichen Interesses wie den Waldbränden in Australien oder dem Brand von Notre-Dame.

Crowdinvesting

Wie bereits der Name vermuten lässt, investiert die Crowd hierbei über eine (Eigenkapital-)Beteiligung in ein Projekt oder in Unternehmen. Als Gegenleistung erhalten die Crowdinvestoren eine feste oder erfolgsabhängige Rendite oder Anteile an der Gesellschaft. Somit ist diese Methode besonders geeignet für Startups sowie für kleine und mittelständische Unternehmen.

Einschlägige Vermittlerplattformen sind Mezzany, CONDA, SEEDRS und Marvest.

Crowdlending

Beim Crowdlending geht es um die Vergabe von Fremdkapital. Die Anleger-Crowd stellt also Geld – in Form von Darlehen – zur Verfügung und profitiert von einem festgelegten Zinssatz. Die Darlehensnehmer sind dabei sehr vielfältig. Privatpersonen, Selbstständige, kleine und mittelständische Unternehmen sowie sonstige gewerbliche Unternehmungen stellen die regelmäßigen Teilnehmerkreise des Crowdlending dar. Es gilt somit als eine Alternative zum traditionellen Darlehen bei einer Bank.

Auch in diesem Bereich gibt es einschlägige Plattformen wie Mintos, auxmoney und swisspeers.

Was sind die Vorteile des Crowdfunding?

Die Vorteile variieren natürlich abhängig von dem jeweiligen Investment. Dabei gibt es trotzdem immer wiederkehrende Argumente für das Crowdfunding.

  • Risikominimierung durch kleine Investmentbeträge
  • Beteiligungsmöglichkeit für (fast) alle Menschen auf der Investoren- aber auch Kapitalnehmerseite
  • Massendynamik und Marketingeffekt durch eine Vielzahl von involvierten Personen
  • Die Laufzeiten der Crowdfinanzierung sind mit ca. 1 – 3 Jahren verhältnismäßig kurz

Die Nachteile der Crowdfinanzierung

Auch hier gilt, dass die Nachteile von Projekt zu Projekt sehr variabel sind. Als ein (Haupt-)Nachteil ist jedoch anzuführen, dass üblicherweise kein Mittelsmann das Risiko für die Umsetzung des Investmentprojekts übernimmt. Insofern droht den Anlegern im schlimmsten Fall also der Totalausfall ihrer Investitionen.

Zwar versuchen viele Plattformen dieses Risiko über etwaige Prüfungen der Projekte zu minimieren, in letzter Instanz liegt das Risiko aber dennoch bei den Investoren.