Russischer Vizepräsident Mutko klagt vor dem CAS

Witalij Mutko, der frühere Sportminister Russlands, will sich gegen seine Sperre, die ihn von den Olympischen Winterspielen in PyeongChang ausschließt, vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne wehren. Der heutige Vizepräsident Russlands ist wegen des sog. Staatsdopings in Russland vor allen Dingen um die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 lebenslang vom ICO gesperrt worden und darf deshalb nicht – wie andere Funktionäre des russischen Sports (ROC) und eine Reihe von Athleten – nicht zu den am 9. Februar beginnenden Olympischen Winterspielen. Bei den Winterspielen dürfen einige russische Athleten an den Start gehen, jedoch lediglich unter einer neutralen Flagge und nicht als russisches Team. Nahezu sämtliche gesperrte russische Athleten haben Klegen beim CAS eingereicht, über die noch vor den Winterspielen entschieden werden muss und soll. Zu den gesperrten Sportlern zählt eine Reihe von olympischen Medaillengewinnern.

Bis Mitte Dezember war Mutko der Cheforganisator der Fußball-WM 2018. Die Funktion hat er im Zuge seiner Sperre aufgegeben. Mutko wird eine tragende Rolle zugewiesen, wenn es heißt, in Russland gäbe es ein vom Staat verordnetes und geordnetes Dopingsystem.

Die Entscheidungen des CAS werden mit Spannung erwartet.

 

Steffen Lask

Fußball – Doping – Wer hätte das gedacht?

Die FIFA prüft nach Medienberichten (SZ) Dopingvorwürfe gegen russische Fußballer. Sämtliche Fußballer der russischen Mannschaft bei der WM 2014 in Brasilien sollen auf der Verdachtsliste des sog. McLaren-Reports der WADA stehen. Die WADA untersucht das staatlich organisierte Doping in Russland. Beauftragt war und ist der Kanadier Richard McLaren. Wie bisher üblich werden die Vorwürfe von den Verantwortlichen im russischen Sport zurückgewiesen. Gebetsmühlenartig weist namentlich der russische Sportminister Mutko die Vorwürfe und Verdächtigungen als Teil einer gegen Russland angelegten Kampange zurück.

Warum sollte im Fußball mit unerlaubten Mitteln die Leistungssteigerung gefördert werden? Warum sollten auf der Dopingliste stehende Medikamente im Fußball flächendeckend eingesetzt werden u.a. zur schnelleren Regeneration?

Im Fußball kommt es doch vielmehr auf Spielwitz und Übersicht, Strategie und Taktik an und die Technik, das Spielerische ist entscheidend. Was nützen insoweit Dopingmittel – wie ausdauerfördernde und muskelaufbauende Medikamente? Wirtschaftliche Interessen des einzelnen Spielers, der Investoren, der Sponsoren, der Fernsehrechteinhaber … Nein!

Warum sollte man das annehmen, nur weil in anderen Sportarten die Athleten geneigt sind, wegen einer weit geringeren Gage zu unterstützenden Mitteln zu greifen?

Wir werden sehen, was am Ende tatsächlich und rechtlich in der Sache rauskommt.

Steffen Lask

McLaren Bericht Teil 2 – Der dopingverseuchte Sport Russlands

Ein weiterer Teil des sog. McLaren-Reports ist veröffentlicht worden. Danach sollen weit mehr als bisher bekannt russische Sportler in den Dopingsumpf Russlands verstrickt sein. Der Bericht geht von über 1000 Athleten in 30 Sportarten aus, die in ein staatlich gesteuertes Dopingsystem involviert waren. Gesteuert und überwacht vom russischen Sportministerium. Betroffen davon Sportler, die u.a. bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012 am Start waren ebenso wie Athleten, die in Sotschi 2014 anlässlich der Olympischen Winterspiele Medaillen gewonnen haben. Direkt beschuldigt wird durch den Bericht der frühere Sportminister und heutige Vize-Ministerpräsident Mutko. Unter den (beschuldigten) Athleten sind Medaillengewinner von Sotschi – angeblich – 12, davon vier Goldmedaillengewinner, 15 Gewinner von Medaillen in London.

Obwohl – was bedauerlich ist – keine Namen von Sportlern genannten werden, seien über 1000 Dokumente gesichert und ausgewertet worden, die das dopingverseuchte Sportsystem der Russen entlarve. Man darf angesichts dieser Enthüllung gespannt sein, wie das IOC namentlich Dr. Thomas Bach reagiert, der bereits im Vorfeld darauf verwiesen hatte, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen dürfe.