Sportrechtsblog

Landgericht Hamburg – Keine Olympiateilnahme für Lutz und Beucke

Thema: Segeln, Sportrecht, 25.04.2012

Das Landgericht Hamburg hat den Antrag der 470er Seglerinnen auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung abgelehnt. Die Athletinnen Lutz und Beucke hatten das Gericht bemüht, weil sie die Nominierung der beiden Hamburgerinnen Kadelbach und Belcher für rechtswidrig erachteten. Sie hatten ihren Antrag bei Gericht damit begründet, dass sie durch die Art und Weise des Segelns ihrer Kontrahenten bei der Weltmeisterschaft in Australien im vergangenen Jahre benachteiligt worden seien und aus diesem Grunde der Vorschlag des Deutschen Segler-Verbandes an den DOSB, das 470er Duo Kadelbach und Belcher für die Olympiamannschaft zu nominieren, rückgängig gemacht werden müsse.

Es bleibt abzuwarten, ob die Damen Tina Lutz und Susann Beucke gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen oder das Urteil rechtkräftig wird. Der Deutsche Segler-Verband hat zunächst einmal eine Bestätigung seiner Nominierungspraxis erhalten und zeigte sich erleichtert.

Dr. Steffen Lask.

Rechtsanwalt

Ein beleidigter sog. Doping-Experte Sörgel schlägt zurück

Thema: Doping, Sportrecht, 12.04.2012

In einem Interview mit „Zeit online“ gibt sich der Pharmakologe und Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg gekränkt. Er ist kritisiert worden, ob seines Gutachtens, welches er am 21.03.2012 im Sportausschuss des Bundestages erstattet hat vom Obmann der CDU/CSU Fraktion des Gremiums, Herrn Riegert. Und das hat offensichtlich seine Eitelkeit getroffen, so dass er sich zu einem verbalen Wutausbruch hinreißen lässt, der ihm die Fähigkeit nimmt, auf die im Interview gestellten Fragen sachgerecht zu antworten.

Auf die klare nachvollziehbare Frage von Zeit online:

Warum ist denn die Blutentnahme, UV-Bestrahlung und die anschließende Reinfundierung nun Doping?“

Antwortet Soergel:

Wenn wir davon ausgehen, dass es bei den Sportlern relativ selten gemacht wurde und dass  wirklich nur 50 Milliliter Blut behandelt wurden, dann sagen Ihnen von 100 Medizinern 97 oder 98, dass das nichts bringt, dass das Humbug oder Scharlatanerie ist. Die Naturheilkundler mal abgezogen.“

Was bitte hat diese Antwort mit der Frage zu tun? Völlig sinnentleert.

Immerhin hat der Experte Herr Sörgel nach seiner Anhörung „mal gegoogelt, was der Sportausschuss für eine Geschichte hat„. Er ist darauf gestoßen, dass der Sportausschuss – wie jeder andere Ausschuss des Bundestages übrigens – nicht öffentlich tagt. Skandal! Apropos Skandal: Sörgel sieht den größten Doping-Skandal seit der Wiedervereinigung.

Bleibt abzuwarten, was die wirkliche Aufarbeitung der Geschehnisse in Erfurt um den Arzt Franke im Ergebnis bringen.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Bleibt Ex-Radprofi Hamilton Olympiasieger ?

Thema: Doping, Radsport, 14.03.2012

Das IOC steht unmittelbar vor der Entscheidung, ob der frühere Radprofi Tyler Hamilton Olympiasieger im Einzelzeitfahren 2004 bleibt. Die achjährige Verjährungsfrist läuft im August ab. Hamilton hatte bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen vor dem Russen Jekimov die Goldmedaille im Einzelzeitfahren gewonnen. Er war nach seinem Sieg bei einer Dopingkontrolle positiv getestet worden. Die B-Probe war jedoch wegen falscher Aufbewahrung unverwertbar, weshalb Hamilton der Olympiasieg nicht aberkannt worden war. Später – 2006 – war der Amerikaner, der auch Lance Armstrong in der Vergangenheit belastete, in die Dopingaffäre um Fuentes verwickelt. Im vergangenen Jahr hat er ein umfassendes Geständnis abgelegt und seine Goldmedaille freiwillig zurückgegeben. Das IOC wartet noch auf den abschließenden Bericht der USADA, der nationalen Antidoping Agentur der USA, bevor über die offizielle Aberkennung des Olympiasieges entschieden wird.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Seglerinnen – Streit um Olympianominierung vor Gericht

Thema: Segeln, 13.03.2012

Die Seglerinnen der 470er Klasse Tina Lutz und Susann Beucke kämpfen vor dem Landgericht Hamburg mit einer einstweiligen Verfügung um ihre Olympianominierung. Der Deutsche Segler Verband hat die beiden für die Olympischen Spiele in London nicht berücksichtigt. Den Vorzug erhielten Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher. Kadelbach/Belcher hatten sich bei der WM – der nationalen Qualifikation im australischen Perth im Dezember – aus Sicht der Nichtnominierten äußerst unsportlich verhalten, weil sie sich im Wesentlichen darauf konzentriert hatten, Lutz/Beucke abzublocken. Der Gang vor das Landgericht Hamburg wurde notwendig, nachdem der Deutsche Segler Verband einer Entscheidung durch das Sportschiedsgericht seine Zustimmung verwehrt hatte.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Lance Armstrong beim 70.3 IRONMAN nicht getestet

Thema: Triathlon, 28.02.2012

Völlig ungewöhnlich wurde Lance Armstrong beim IRONMAN 70.3 in Panama City – Florida – trotz seines hervorragenden 2. Ranges nicht zur Dopingskontrolle gebeten. Es ist nicht ohne weiteres nachvollziehbar, warum von der sonst üblichen Vorgehensweise – nämlich in jedem Fall die drei Erstplatzierten einer Dopingkontrolle zu unterziehen – abgewichen worden ist. Zumal es wohl Stimmen gibt, die davon sprechen, dass beim IRONMAN 70.3 – einer sog. Halbdistanz – in Florida die ersten Drei kontrolliert werden sollten. Warum von dieser Vorgabe abgewichen worden ist, steht bislang nicht fest und ebenso wenig, wer ggf. dieses zu verantworten hatte.

Armstrong sorgt einmal mehr nicht nur wegen seiner außerordentlichen sportlichen Leistungen für Aufsehen.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt