Sportrechtsblog

Doping-Wiederholungstäter in der Leichtathletik

Thema: Doping, Leichtathletik, 25.07.2012

Zwei namhafte Leichtathleten sind in den vergangenen Tage unmittelbare vor den Olympischen Spielen in Londen erneut positiv auf Doping getestet worden. Es handelt sich zum einen um die Goldhoffnung Marokkos, die 1500 m-Läuferin Selsouli, Weltranglistenerste mit 3:56,15 und diesjährige Hallenvizeweltmeisterin. Sie war bereits 2009 wegen EPO-Dopings gesperrt. Und zum anderen handelt es sich um den ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas, der bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 zunächst wie der Goldmedaillengewinner aussah, später aber bei der Urinabgabe manipulierte und disqualifiziert worden war. Auch er ist am Wochenende positiv auf ein Steroid getestet worden. 

Ein weiterer Fall, der vor Tagen in der Öffentlichkeit einmal mehr die Läufernation Kenia in Verruf gebracht hatte, ist der der Gewinnerin des Hamburg-Marathon Real Kiyara (2:23,47 Streckenrekord). Sie war positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden. Zuvor war die Zweitplatzierte des Boston-Marathon, die Keniatin Somgong ebenfalls positiv getestet worden.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Die deutsche Strafjustiz und Bernie Ecclestone

Thema: Strafrecht & Sport, 28.06.2012

Dieser Tage wurde vor der Strafkammer des Landgerichts München über die Schmiergeldaffäre rund um den BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky verhandelt. Der Angeklagte hatte vor Gericht behauptet, von Ecclestone bestochen worden zu sein. Ecclestone hatte in seiner Zeugenaussage davon gesprochen, dass er von Gribkowsky erpresst worden sei. Er – Ecclestone – habe die 44 Millionen gezahlt, um zu verhindern, dass der Angeklagte Informationen an die britischen Steuerbehörden weitergebe. Es war ein Schweigegeld. Gribkowsky ist wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zu achteinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Vorsitzende Richter Noll wird dahingehend zitiert, dass Ecclestone die „treibende Kraft“ gewesen sei und den Angeklagten „ins Verbrechen geführt“ habe. Die Presse spricht davon, dass Ecclestone nun in Bedrängnis sei. Das bleibt selbstverständlich abzuwarten.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

NADA Pressekonferenz – Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2011

Thema: Sportrecht, 27.06.2012

Was war das denn ? Was man als sportinteressierter Beobachter immer vermutet, fand auf der gestrigen Pressekonferenz der NADA, in der vor allem die hauptamtlichen Vorstände Andrea Gotzmann und Lars Mortsiefer gefragt waren, seine neuerliche Bestätigung: Auf Vieles kann man oder will man nicht antworten, es wird sich auf die Schulter geklopft, was angesichts der tatsächlichen Erfolge nicht nachvollziehbar ist. Vier positive Trainingstest in Sportarten, die so gar nicht als dopinglastig im Fokus der Öffentlichkeit stehen – wie American Football und Squash – das entspricht einer Erfolgsquote von 0,05 %. Immerhin!

Und dann wird nach Medienberichten vom NADA-Aufsichtsratschef  Hans Georg Näder von einer „lückenlosen Kontrolldichte“ gesprochen. Das lässt sich bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Das klingt eher wie ein Hohn. Fazit: Ernüchterung auf der ganzen Ebene. Dann wenigstens mit Energie in die Auseinandersetzung mit der WADA, los geht´s.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Sinkewitz – Etappensieger vor dem Schiedsgericht

Thema: Doping, Radsport, 21.06.2012

Die Klage der NADA gegen Patrik Sinkewitz ist vor dem Deutschen Schiedsgericht abgewiesen worden. Die NADA wollte mit dieser Klage eine lebenslange Sperre gegen den Radprofi als Wiederholungstäter erreichen. Er habe ein weiteres Mal gegen die Dopingbestimmungen verstoßen, so der Vorwurf. In einem früheren Verfahren (2007) hatte Sinkewitz ein Geständnis abgelegt und war deshalb lediglich für ein Jahr, statt – wie üblich – für zwei Jahre gesperrt worden. Sinkewitz war im Februar des vergangenen Jahres erneut positiv auf ein verbotenes Wachstumshorman getestet und daraufhin vorläufig gesperrt worden. Im wesentlichen ging es in der sportrechtlichen Auseinandersetzung zwischen der NADA und Sinkewitz um das Nachweisverfahren des Hormons HGH. Sinkewitz hat die Einnahme von Wachstumshormonen bestritten. Er ist ab sofort wieder startberechtigt. Die NADA will das Urteil nicht akzeptieren und die zweite Instanz – den Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne CAS – bemühen.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Armstrong in Bedrängnis

Thema: Doping, Radsport, Triathlon, 18.06.2012

Die USADA hat gegen Lance Armstrong ein Dopingverfahren eingeleitet. Die Dopinganklage – wie sie in den Medien genannt wird – soll „geheime Zeugen“ benennen. Armstrong kritisiert über seine Anwälte verständlicherweise das Vorgehen, die Zeugen nicht namentlich zu nennen. So ist eine sachgerechte Verteidigung gegen die erhobenen Vorwürfe nicht möglich. Das Einfordern von Transparenz ist nachvollziehbar und unerlässlich. Die Verweigerung der Veröffentlichung der Zeugen, soll diese vor Einflussnahme schützen. In das Verfahren einbezogen ist u.a. auch der Freund von Armstrong, Johann Bryneel, der Manager bei Radio-Shack-Nissan. Ob dieses Involviertsein von Bryneel Auswirkungen auf die Teilnahme seines Teams bei der am 30.06. beginnenden Tour de France hat, bleibt abzuwarten.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt