Sportrechtsblog

Pistorius wegen Mordes angeklagt

Thema: Leichtathletik, Strafrecht & Sport, 19.02.2013

Am 19.02.2013 hat das Magistratsgericht Pretoria entschieden, dass der Paralympics-Star Oscar Pistorius wegen Mordes angeklagt wird. Es könne nach Ansicht des Gerichts nicht ausgeschlossen werden, dass die Schüsse auf seine Freundin Reeva Steenkamp am 14.02.2013 eine geplante Tat gewesen seien. Damit sinken Pistorius’ Chancen erheblich, gegen Kaution freigelassen zu werden.

Zuvor hatte sich die Staatsanwaltschaft ausführlich dazu geäußert, weshalb sie davon ausgehe, dass der 26-Jährige seine Freundin am Valentinstag vorsätzlich ermordet habe: Das Paar habe sich gestritten, Steenkamp sei ins Bad gelaufen und habe sich dort eingeschlossen. Der beinamputierte Pistorius habe seine Prothesen angezogen, seine Waffe genommen und sei zum Badezimmer gelaufen. Dort habe er durch die Tür geschossen. Die Anwälte von Pistorius streben dagegen eine Freilassung gegen Kaution an und plädieren für eine Anklage wegen Mordes in einem minder schweren Fall. Dies entspricht im deutschen Recht dem Straftatbestand des Totschlags. Unter Eid sagte Pistorius aus, er habe seine Freundin nicht töten wollen. Er habe sie vielmehr für einen Einbrecher gehalten und große  Angst gehabt, da er zuvor mehrfach Morddrohungen erhalten habe. Als er nach den Schüssen feststellte, dass seine Freundin nicht wie vermutet in seinem Bett lag, habe er mit einem Cricketschläger die Badezimmertür aufgebrochen und Steenkamp gefunden.

Nachdem am Montag Beamte im Hause des Spitzensportlers laut Angaben der Tageszeitung „Sun“ Steroide gefunden haben sollen, ordneten Ermittler nun außerdem die Entnahme einer Blutprobe an, um festzustellen, ob Pistorius zum Tatzeitpunkt unter Einfluss von Drogen oder Steroiden stand. Zeitgleich zu der Verhandlung fand für Reeva Steenkamp in Port Elizabeth an der Südküste Südafrikas ein Gedenkgottesdienst statt.

Dr. Steffen Lask

Olympiastar Pistorius unter Mordverdacht


Oscar Pistorius, der mehrfach Gold bei den Paralympischen Spielen holte, steht unter Verdacht, seine Freundin in seinem Haus in Pretoria erschossen zu haben. Die südafrikanische Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Das Haus des 26-jährigen liegt in einer gesicherten Gegend, einer sogenannten Gated Community. Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt. Viele Hausbesitzer haben Waffen, um sich gegen Eindringlinge zu verteidigen. Auch im Haus des erfolgreichen Leichtathleten wurde eine 9-Millimeter-Pistole gefunden.

Die Frau wurde nach Polizeiberichten mit vier Schüssen an Arm und Kopf getroffen. Eine Freilassung gegen Kaution komme nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht in Frage, da es in der Vergangenheit bereits Vorfälle häuslicher Gewalt Im Haus Pistorius gegeben habe.

Pistorius hatte im vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen von London sportlich Geschichte geschrieben. Als erster beidseitig amputierter Athlet nahm er an Olympischen Spielen teil. Der Leichtathletik Weltverband IAAF sah in den Karbonstelzen, auf denen Pistorius lief, einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil und erteilte dem Südafrikaner 2008 in Peking keine Starterlaubnis. Seine Teilnahme in London 2012 war erst möglich geworden, nachdem er gegen die Entscheidung des IAAF vor den Sportgerichtshof in Lausanne gezogen war und gewann. Pistorius gilt als Star unter den Behindertensportlern. Die Zeitschrift „Time“ nahm ihn im vergangenen Jahr sogar in die Top 100 der einflussreichsten Menschen weltweit auf.

Dr. Steffen Lask

Dynamo Dresden ohne eigene Fans zu Auswärtsspielen

Thema: Fußball, 18.02.2013

Nachdem einige Fans des Zweitligaclubs beim vergangenen Spieltag gegen den Aufstiegskandidaten Kaiserslautern zum wiederholten Male randalierten, reagiert der Verein nun mit einer drastischen Konsequenz: Das Team von Trainer Peter Pacult verzichtet bei den kommenden 3 Auswärtsspielen in Aue, Braunschweig und Berlin auf seine eigenen Fans. Und zwar freiwillig.  Dies beschlossenen die zuständigen Gremien in einer außerordentlichen Sitzung. In der Partie gegen Kaiserslautern am 08.02.2013 hatten Anhänger der Sachsen massiv Pyrotechnik  abgebrannt.  Außerdem versuchten sie einen benachbarten Block zu stürmen.  Des Weiteren hatten Dresdner Hooligans auf dem Messeplatz randaliert und unter anderem Busse angegriffen, bei dem ein Insasse durch herumfliegende Splitter Schnittwunden erlitt.  Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf 70.000 Euro.

Die Gremien des Clubs haben am 13.02.2013 einen sogenannten „Vier Punkte Plan“ beschlossen, der ua eine Bestrafung all der Straftäter vorsieht, die ermittelt werden können. Gegen den Pokalausschluss wegen Ausschreitungen beim Zweitrundenspiel bei Hannover 96 im Oktober letzten Jahres, bei dem es zu insgesamt 41 verzeichneten Straftaten seitens der Dresdner kam, will der Club aber trotzdem vorgehen und Berufung gegen das Urteil einlegen.

Dr. Steffen Lask

Radsport Doping: Jaksche belastet Fuentes

Thema: Doping, Radsport, Strafrecht & Sport, 13.02.2013

Der früherer Radsportprofi Jörg Jaksche hat am 11.02.2013 vor dem Madrider Strafgericht als Zeuge im Prozess gegen den umstrittenen Mediziner Fuentes ausgesagt und diesen schwer belastet. „Fuentes hatte alles, was auf dem Markt war – und er war stolz darauf.“, so Jaksche bei seiner Zeugenaussage.

Jaksche selbst wurde als geständiger Doping-Sünder bereits verurteilt und befand sich in den Jahren 2005 und 2006 bei Fuentes in Behandlung. Der Kontakt wurde über seinen damaligen Rennstall Liberty Seguros hergestellt. Danach gab es detaillierte Behandlungspläne, in denen genauestens festgelegt wurde, wann Jaksche welche Substanzen nehmen sollte. Bei der Tour de France habe dabei ein Blutbeutel 4.000 € gekostet.

Jaksche gab außerdem an, dass Profis während der Tour Bluttransfusionen erhalten hätten. Er könne jedoch nicht sagen, wer diese Profis gewesen seien. Es habe u.a. eine Karte des Streckenverlaufs gegeben, auf der mit roten Kreisen die einzelnen Stationen markiert wurden, an denen Fahrer behandelt werden sollten: „Man hat vor lauter Kreisen die Landkarte nicht mehr gesehen.

Zudem unterstellt Jaksche auch anderen Sportarten, in großem Umfang vom Doping betroffen zu sein: „Dass der Fußball tief mit drinsteckt, aber gedeckt wird, sollte jedem klar sein. Manche Sportarten wie Tennis, Schwimmen und Fußball haben Dopingtests, die eher an einen Schulaufsatz der ersten Klasse erinnern.

Am 22. Februar 2013 wird der zweimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador vor das spanische Gericht treten. Er war 2006 ebenfalls im Team Liberty Seguros.

Atlético Madrid zu knapp 10 Mio Euro Strafe verurteilt

Thema: Fußball, Sportrecht, 11.02.2013

Ein Gericht in Madrid hat den spanischen Erstligisten zu einer herben Strafe verurteilt. Weil der Club einen Medienvertrag nicht eingehalten haben soll, muss er nun eine Geldstrafe von fast 10 Mio Euro zahlen. Anfang 2010 hatte Atlético ein Abkommen mit dem Medienunternehmen Mediapro unterzeichnet, dann aber nicht erfüllt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Justizkreise. Stattdessen habe der Verein im Juni 2012 seine TV-Rechte an die Firma Digital+ verkauft.

Atlético will nun Einspruch gegen das Urteil einlegen, da man sich im vergangenen Jahr bei einer Sitzung mit Mediapro-Vertretern geeinigt hatte, dass das Unternehmen nicht juristisch gegen den Verein vorgehen werde, auch wenn er nachträglich seine Rechte an Digital+ verkauft.

Dr. Steffen Lask