Sportrechtsblog

DFB–Sportgericht sperrt Hamburgs Beister für 5 Spiele

Thema: Fußball, 18.03.2013

Nachdem der HSV-Offensivspieler Maximilian Beister am vergangenen Spieltag den Augsburger Daniel Baier mit einem Tritt gefoult und dafür die Rote Karte erhalten hatte, sperrte das DFB-Sportgericht den U21-Nationalspieler nun für fünf Spiele. Begründet wurde diese Strafe mit Beisters Tätlichkeit und einer anschließenden Schiedsrichterbeleidigung. Spieler und Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt. Damit ist Beister erst am 32. Spieltag gegen den Vfl Wolfsburg wieder spielberechtigt.

Dr. Steffen Lask

Leichtathletik: Drei Weltmeister gedopt


Die Leichtathletik hat wieder einen Dopingskandal. Der Weltverband IAAF gab bekannt, dass drei Weltmeister, zwei Silbermedaillen-Gewinner und ein Ex-Weltmeister bei der WM 2005 in Helsinki gedopt waren. Neben den bereits bekannten Fällen von Hammerwurf-Siegerin Olga Kusenkowa und der Weitsprung-Zweiten Tatjana Kotowa (beide Russland) veröffentlichte die IAAF nun auch die Namen der Hammerwerfer Iwan Tichon (Gold) und Wadim Dewjatowski (Silber) sowie der Kugelstoßer Nadeschda Ostaptschuk (Gold) und Andrej Miknewitsch (WM-Gold 2003). Alle vier kommen aus Weißrussland und wurden teilweise schon mehrfach des Dopings überführt.

Die Leistungen der Athleten werden annulliert und die Medaillen werden aberkannt. Dies wiederum hätte zur Folge, dass der deutsche Hammerwerfer Markus Esser acht Jahre nach seinem vierten Platz nun nachträglich eine Silber Medaille bekäme. Was Markus Esser nachträglich nicht mehr gegeben werden kann, ist das Glücksgefühl des Moments der Siegerehrung unmittelbar nach vollbrachter Wettkampf-Leistung. Um diesen Moment ist er betrogen worden. Durch die Möglichkeit auch nach Jahren noch eingefrorene Doping-Proben nach den neuesten Verfahren zu untersuchen, entstehe laut IAAF-Council-Mitglied Helmut Digel „eine abschreckende Wirkung“.

Und IAAF-Präsident Lamine Diack kommentierte die Meldung: „Unsere Botschaft an die Betrüger ist unmissverständlich klar: Es gibt keinen Platz mehr, sich zu verstecken. Die Nach-Tests sind der letzte Beweis für die Entschlossenheit der IAAF, Betrüger in unserem Sport zu überführen.“

Dr. Steffen Lask

Handball: Schwenker rechnet mit Freispruch

Thema: Handball, Strafrecht & Sport, 13.03.2013

Am kommenden Donnerstag beginnt die Neuauflage des Prozesses gegen den ehemaligen Geschäftsführer des THW Kiel wegen Untreue vor dem Kieler Landgericht. Bereits im September 2011 musste sich Schwenker mit dem damaligen THW-Trainer  Zvonimir Serdarusic mehrere Monate vor dem Landgericht Kiel verantworten. Laut Anklage soll Schwenker das Champions League Finale 2007 zwischen seinem damaligen Verein und der SG Flensburg-Handewitt verschoben haben.

Nachdem die beiden Angeklagten im Januar 2012 freigesprochen wurden, legte die Staatsanwaltschaft erfolgreich Revision ein. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf – allerdings allein hinsichtlich zweier Darlehen in Höhe von insgesamt 60.000 Euro, die Schwenker im Frühjahr 2008 an Serdarusic gezahlt hatte. Der Freispruch vom Vorwurf der Bestechung und des Betrugs hatte Bestand. Schwenker zeigte sich im Vorfeld des Prozesses zuversichtlich: „Ich bin optimistisch und gehe davon aus, dass die Sache nach vier Jahren endlich zu den Akten gelegt wird.“

Dr. Steffen Lask

Sturm-Gegner Soliman offenbar gedopt

Thema: Boxen, Doping, 07.03.2013

Der frühere WBA-Superchampion Felix Sturm hofft auf eine neue Chance, auf den Box-Thron im Mittelgewicht zurückzukehren. Am 02.03.2013 wurde bekannt, dass der Gegner seines letzten Kampfes, Sam Soliman, positiv auf ein verbotenes Aufputschmittel getestet worden sei. Sowohl die NADA als auch die WADA haben mittlerweile das Ergebnis der A-Probe bestätigt.

„Es handelt sich um die Urinprobe, die Soliman nach dem Kampf gegen Felix Sturm entnommen wurde. Es wurde eine Einnahme einer Designerdroge nachgewiesen. Möglicherweise erklärt dies auch, weshalb Soliman mit 39 Jahren über eine solche Kondition verfügen konnte. Ich bin schockiert und habe die Weltverbände bereits informiert„, so der Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer Thomas Pütz. Soliman dagegen reagierte geschockt und wies die Vorwürfe vehement zurück. Auch sein Manager ist der Meinung, dass dies lediglich „ein Akt absoluter Verzweiflung“ von Felix Sturm sei.

Dr. Steffen Lask

Sprinter Mullings bleibt wegen Dopings lebenslang gesperrt


Nachdem der frühere Staffel-Weltmeister im Juni 2011 im Rahmen der WM-Qualifikation wiederholt des Dopings überführt wurde, erhielt der Jamaikaner im August 2011 vor der Leichtathletik WM eine lebenslange Sperre. Gegen diese Sperre ist Mullings nur erfolglos vorgegangen. Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) lehnte die Beschwerde des Sprinters gegen die Entscheidung der Anti-Doping-Kommission ab. Mullings, der vergeblich einen dritten Test im Labor der WADA in Vancouver gefordert hatte, behauptete stets, nur Vitamine genommen zu haben.

Dr. Steffen Lask