Sportrechtsblog

C. Pechsteins Revision vor dem Schweizer Bundesgericht

Thema: Doping, Eisschnelllauf, 09.03.2010

Claudia Pechstein hat Revision beim Schweizer Bundesgericht eingereicht, mit dem Ziel einer neuen Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS/TAS. Der Antrag hat Aussicht auf Erfolg, wenn durch C. Pechstein neue Beweismittel beigebracht werden, die zum Zeitpunkt der früheren Verhandlung vor dem CAS/TAS noch nicht vorgelegen haben. Pechsteins Management geht davon aus, dass es über derartige Beweismittel verfüge. Die Rede ist von mehreren hämatologischen Gutachten, die dem Revisionsantrag beigefügt seien. Das Schweizer Bundesgericht hatte vor einigen Wochen die Beschwerde von C. Pechstein gegen das CAS Urteil verworfen. Sollte der Revision ebenfalls der Erfolg versagt bleiben, beabsichtigt C. Pechstein nach eigenem Bekunden den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Doping mit Wachstumshormon HGH – Nachweismethode eines Berliner Arztes

Thema: Doping, 23.02.2010

Der britische Rugby-Profi Terry Newton ist des Dopings mit dem Wachstumshormon HGH überführt worden. Newton wurde am 24.11.2009 im Rahmen einer Trainingskontrolle getestet. Er wird für zwei Jahre bis 23.11.2011 gesperrt. Newton hat auf die Öffnung der B-Probe verzichtet. Das Nachweisverfaheren wurde von einem Berliner Medinziner entwickelt und wird von den Experten als „Meilenstein im Anti-Doping-Kampf“ betrachtet. Der Generaldirektor der WADA David Howman hält diesen Erfolg für eine klare Botschaft an die Athleten auch der Winterspiele in Vancouver. Der WADA Code erlaubt es, die Dopingproben von heute einzufrieren und nachträglich zu untersuchen. Bis zu acht Jahre rückwirkend können sogenannte Nachtests durchgeführt werden.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Pechstein´s Antrag abgelehnt

Thema: Eisschnelllauf, 19.02.2010

Der Antrag von Claudia Pechstein an das ad-hoc-Gericht des CAS/TAS, mit welchem sie doch noch ihre Teilnahme an den Olympischen Wintersprielen in Vancouver erreichen wollte, ist abgelehnt worden. Damit steht fest: Pechstein startet nicht in Vancouver. Sie zeigt sich weiter zu juristischen Auseinandersetzungen bereit und gewillt. Wir werden das endgültige Ergebnis in der causa Pechstein abzuwarten haben und hier darüber berichten.


Dr. steffen Lask

Rechtsanwalt

Jan Ullrich – Sportrechtlicher Prozesserfolg

Thema: Radsport, 19.02.2010

Wie gestern bekannt wurde, ist das sportrechtliche Verfahren gegen Jan Ullrich vor der Disziplinarkammer für Dopingfälle des Schweizer Olympischen Kommitees – Swiss Olympic – eingestellt worden. Der Grund: Ullrich unterliegt nicht der Disziplinargewalt der Disziplinarkammer. Jan Ullrich hatte im Jahre 2006 seine Schweizer Profilizenz zurückgegeben. Die aktuellen Doping-Regularien in der Schweiz sehen seit dem 01.01.2009 eine Sanktionierung auch nach Lizenzrückgabe und Austritt aus dem Schweizer Verband vor. Die Regeln entfalten Rechtswirkung vom 01.01.2009 und ermöglichen keine rückwirkende Anwendung.

Das hat nichts mit Schweizer Beamtendeutsch zu tun – wie man in Onlinemedien lesen konnte, sondern ist schlicht: Fehlerfreie Rechtsanwendung.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Französisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen Floyd Landis

Thema: Doping, Radsport, 16.02.2010

Gegen den Radprofi Floyd Landis und Gewinner der Tour de France 2006 ist Haftbefehl durch ein französisches Gericht erlassen worden. Der Toursieg war Landis nachträglich wegen Testosteron-Dopings aberkannt worden. Die Dopingproben sind damals vom französischen Labor in Chatenay-Malabry untersucht worden. Landis ist zu einer richterlichen Anhörung nicht erschienen. Er war zu dieser geladen, weil im November 2006 der Rechner des Labors Ziel einer Hacker-Attacke gewesen sei. Der Angriff soll angeblich von einem Computer erfolgt sein, der dem Trainer von Landis zugeordnet werden könne. Aus diesem Grunde hatte der zuständige Richter sowohl Landis als auch dessen Trainer Baker vorgeladen.

Landis war zuletzt vor dem CAS/TAS in Lausanne gescheitert. Er hat vergeblich gegen die verhängte Zwei-Jahres-Sperre geklagt.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt