Sportrechtsblog

Zwei Meldungen zu: Profi-Radsport und Strafrecht

Thema: Doping, Radsport, Strafrecht & Sport, 11.06.2010

1.

Nach Medienberichten (L´Équipe) ermittelt die französische Staatsanwaltschaft gegen die Teams Astana und Caisse d´Epargne. Während der Tour de France 2009 sind Spritzen gefunden worden. In Laboruntersuchungen sind angeblich Rückstände analysiert worden, die auf Eigenblutdoping schließen lassen könnten. 

Das klingt alles sehr vage !

2.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Bernhard Kohl und Michael Rasmussen – beide Träger des Bergtrikots bei der Tour de France – eingestellt. Es wird gegen die beiden ehemaligen Radprofis keine Anklage erhoben; im Gegensatz zum ehemaligen Sport-Manager Matschiner. Er wird sich wegen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz und das Arzneimittelgesetz zu verantworten haben. Kohl und Rasmussen hatten sich nach Ansicht der Anklagebehörde finanziell an der Anschaffung einer Blutzentrifuge beteiligt, die zum Zwecke des Blutdopings betrieben worden sei. Kohl und Rasmussen konnte jedoch nicht mit der für eine Anklageerhebung notwendigen Sicherheit nachgewiesen werden, dass sie nach Inkrafttreten des Anti-Doping-Gesetzes im August 2008 die Nutzung der Zentrifuge gegen Bezahlung anderen Sportlern ermöglicht haben.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Entscheidung über Medaillenvergabe vor Gericht

Thema: Doping, Leichtathletik, 11.06.2010

Das CAS/TAS hat am Donnerstag über die Medaillenvergabe im Hammerwurf bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 endgültig entschieden. Die Weisrussen Dewjatowski und Tichon waren als die Gewinner von Silber und Bronze 2008 disqualifiziert worden, weil sie am 17.08.2008 positiv auf Testosteron getestet worden waren. Dewjatowski war zu dem als Wiederholungstäter lebenslang von Olympia ausgeschlossen worden. Der Internationale Sportgerichtshof hat nun entschieden, dass beide Athleten ihre Medaillen zurück bekommen. Ihre Disqualifikation war rechtswidrig.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Das ISTAF – Berlin am 22. August 2010

Thema: Leichtathletik, 09.06.2010

Die Firma TOP Sportmarketing Berlin GmbH – die wir seit vielen Jahren rechtlich beraten – ist vom Berliner Leichtathletikverband beauftragt worden, das ISTAF-Berlin in den kommenden Jahren zu organisieren und durchzuführen. Die Verträge sind unterzeichnet. Damit ist die Zukunft dieses traditionsreichen Internationalen Stadionfestes in Berlin im Olympiastadion gesichert. Das ISTAF gehört in diesem Jahr zur IAAF World Challenge und findet drei Wochen nach den Europameisterschaften in Barcelona am 22.08.2010 statt. Robert Harting Diskus-Weltmeister und Ariane Friedrich WM-Dritte im Hochsprung haben ihre Zusage bereits erklärt. Ich erwarte ein hochkarätiges Leichtathletik-Highlight.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

EC Kassel Huskies gegen DEL und umgekehrt

Thema: Eishockey, 03.06.2010

Das juristische Tauziehen zwischen dem EC Kassel Huskies und der DEL geht weiter. Die Kassel Huskies hatten mit einer Einstweiligen Verfügung erreicht, dass sie weiter mit von der Partie sind. Sie hatten sich – als Gesellschafter der DEL GmbH – gegen den Ausschluss zunächst erfolgreich gewährt. Sie haben einen sog. Insolvenzplan erstellen lassen, der dem Insolvenzgericht vorgelegt worden ist. Das Gericht hatte über die Bestätigung dieses Insolvenzplanes oder seine Versagung zu entscheiden. Das Insolvenzgericht bestätigte den Insolvenzplan. Gegen den bestätigenden Beschluss hat die DEL GmbH Rechtsmittel eingelegt. Es wurde bekannt, dass die DEL sofortige Beschwerde eingelegt hat. Beschwerdeberechtigt sind die Gläubiger. Das ergibt sich aus der Insolvenzordnung. Über die Beschwerde hat nun das Landgericht als Beschwerdegericht zu entscheiden. Das Landgericht wird zu prüfen haben, ob der DEL GmbH ein Beschwerderecht zusteht.

Inwieweit die verlautbarte Zahlung in Höhe von € 70.000,00 an die DEL GmbH deren Gläubigerstellung beendet hat, bleibt abzuwarten. Wenn die Kassel Huskies keine weiteren Schulden bei der DEL GmbH haben, dann dürfte der DEL GmbH die Beschwerdelegitimation fehlen.

Wir werden über den Fall und seine rechtlichen Hintergründe weiter berichten.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Valverde ist endgültig raus !

Thema: Doping, Radsport, 01.06.2010

Der internationale Sportgerichtshof in Lausanne CAS/TAS hat am Montag AlejandroValverde für zwei Jahre bis einschließlich 31.12.2011 gesperrt. Valverde durfte bislang lediglich in Italien nicht an Radrennen teilnehmen. Die Anti Doping Kommission des italienischen Olympischen Kommitees CONI hatte bei Valverde am 21.07.2008 anlässlich der Tour de France eine Blutentnahme veranlasst. Eine DNA-Analyse brachte Gewissheit: Valverdes Blut lagerte bei spanischen Arzt Eufemiano Fuentes. Dort waren im Rahmen der OperacionPuerto von mehreren namhaften Radprofis Blutkonserven sichergestellt worden, u.a. von Ivan Basso, der am Sonntag zum zweiten Mal nach 2006 den Giro vor dem Spanier David Arroyo und seinem Teamkollegen Vincenzo Nibali gewonnen hat.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt