Sportrechtsblog

Des Radsports Rücktritte am laufenden Band

Thema: Doping, Radsport, Strafrecht & Sport, 16.03.2011

Geschasste ehemalige Tour-Helden treten zurück. Vor einigen Wochen hat L. Armstrong überraschend kurzfristig – noch vor der Kalifornien-Rundfahrt, die ursprünglich als Abschiedstour gedacht war, seinen Rücktritt erklärt. Nun folgen in kurzen Abstände – wie erwartet – Ricco und Pellizotti. Riccardo Ricco hatte erhebliche gesundheitliche Probleme erlitten nach einer fehlgeschlagenen Eigenbluttransfusion. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft in Modena. Auch Pellizotti hat schließlich seinen Rücktritt erklärt, nachdem das CAS den früheren Freispruch des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) aufgehobenund gegen den früheren Berg-König der Tour wegen auffälliger Blutwerte und Unregelmäßigkeiten in seinem Blutpass eine zweijährige Sperre verhäng hatte.

Die Ermittlungen gegen Armstrong bleiben weiter spannend. Angeblich werden im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens Blutproben von Armstrong, in denen Spuren von EPO analysiert worden sein sollen, den amerikanischen Ermittlungsbehörden um Novitzky von der französichen Anti Doping Agentur (AFLD) zur Verfügung gestellt werden. Das Ergebnis bleibt abzuwarten.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt


Contador startberechtigt

Thema: Doping, Radsport, 18.02.2011

Die zunächst gegen Alberto Contador verhängte Ein-Jahres-Sperre ist vom spanischen Radsportverband aufgehoben worden. Wir hatten darüber berichtet. Er ist wieder startberechtigt. Es bleibt abzuwarten, ob gegen die Entscheidung die WADA und/oder die UCI den Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne anrufen, was in jedem Falle wünschenwert wäre. Die geheuchelten Tränen des dreimaligen Toursiegers, von denen er spricht, sind unerträglich.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Ricco, der Dopingsünder

Thema: Doping, Radsport, 09.02.2011

Ein weiteres Mal räumt Riccardo Ricco einen Verstoß gegen Dopingbestimmungen ein. Er war in der vergangenen Woche beim Training zusammengebrochen. Die Ärzte sind zunächst von einem Nierenversagen ausgegangen. Ricco hat später jedoch eingeräumt, an sich selbst eine Eigenbluttransfusion durchgeführt zu haben. Das Blut hatte er – nach Medienberichten – im Kühlschrank aufbewahrt. Ricco war bereits bei der Tour 2008 positiv auf das EPO-Mittel Cera getestet und für 20 Monate gesperrt worden. Die Karriere des Kletterspezialisten dürfte damit vorbei sein. Er war zuletzt beim niederländischen Team Vacansoleil seit August vergangenen Jahres unterVertrag. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt in dieser Sache ebenso wie selbstverständlich das nationale olympische Komitee Italiens (CONI).


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Der Fall Contador

Thema: Sportrecht, 01.02.2011

Alberto Contador hat am Freitag nach der angekündigten Sperre von einem Jahr durch den spanischen Radsportverband (RFEC) eine Pressekonferenz in Mallorca gegeben. Dort war er im Trainingslager mit seinem Team Saxo Bank. Zwischenzeitlich ist er nach Madrid zurückgekehrt. Er hat angekündigt, bis zum Letzten zu kämpfen und seine Unschuld zu beweisen. Die Sperrfrist ist unter der erwarteten Zwei-Jahres-Sperre geblieben. Das hat letztlich zur Folge, dass nicht nur Contador, sondern auch die übrigen Beteiligten wie die UCI und die WADA gegen das Urteil rechtmittel einlegen und den Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne anrufen können.  Der 28jährige Contador bestreitet vehement, gedopt zu haben. Konsequent ist, ihm den Toursieg 2010 abzuerkennen und ihn zu disqulifizieren. Dann wäre Andy Schleck gewissermaßen am grünen Tisch zum Toursieger erklärt. Schleck äußerte sich dazu, dass es ihm darum gehe, Contador bei der diesjährigen Tour zu schlagen und er verbindet mit diesem Ziel die Hoffnung, dass Contador seine Unschuld wird beweisen können.

Bleibt abzuwarten, wie sich Contador rechtlich gegen die Vorwürfe wird verteidigen können.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Valverde und Di Luca – Neues von den Dopingsündern

Thema: Radsport, 10.01.2011

Valverde hat eine erneute Klage vor dem Schweizer Bundesgericht in Lausanne verloren, mit der er sich gegen die bis zum 31.12.2011 ihm gegenüber verhängte Dopingsperre wendet. Der Internationale Sportgerichtshof hatte den Spanier wegen seiner Verbindungen zu dem Arzt Fuentes im vergangenen Jahr für zwei Jahre gesperrt. Das ist der zweite vergebliche Versuch von Valverde vor dem Schweizer Bundesgericht. Er war bereits im November mit einer Klage gescheitert.

Di Luca fährt für das russische Team Katjuscha. Der frühere Giro-Sieger war zweimal positiv auf das Dopingmittel Cera getestet worden. Di Luca war ursprünglich bis Juli 2011 gesperrt. Die Sperrfrist wurde aber auf 15 Monate reduziert, weil er mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet hat. Nach italienischen Medienberichten ist Di Luca lediglich an den Siegprämien beteiligt. Ein vertraglich vereinbartes Grundgehalt erhält er angeblich nicht.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt