Sportrechtsblog

Friedek gegen DOSB in erster Instanz siegreich

Thema: Leichtathletik, 15.12.2011

Charles Friedek, ehemaliger Weltmeister von 1999 und 17facher Deutscher Meister im Dreisprung obsiegt in der ersten Instanz vor dem Landgericht Frankfurt gegen den DOSB mit seiner Klage. Friedek hatte den DOSB auf Schadensersatz verklagt, weil er nicht für die Olympischen Spiele in Peking nominiert worden war. Wir hatten davon berichtet. Nunmehr hat er dem Grunde nach Recht bekommen. Das Landgericht folgt der Argumentation des heutigen Trainers, wonach der DOSB durch die Nichtnominierung die eigenen Nominierungsrichtlinien schuldhaft verletzt habe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, d.h. der DOSB hat die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen. Das lässt sich den Pressemitteilungen entnehmen. Zur Höhe des Schadensersatzes ist bislang noch keine Aussage getroffen worden.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

IOC ahndet Korruption halbherzig

Thema: Sportrecht, Strafrecht & Sport, 09.12.2011

Die mehrmonatigen internen Ermittlungen des IOC gegen eigene Spitzenfunktionäre sind abgeschlossen.  Afrikas Fußball-Chef Hayatou erhielt eine Rüge und der Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF Diack wurde verwarnt. IOC-Präsident Jacques Rogge sah sich angesichts dieses Ergebnisses veranlasst zu betonen, dass man aus den Sanktionen des IOC ablesen könne, wie verantwortungsvoll und transparent die Organisation des IOC sei.

Das kann man als Sportler und Jurist gerade nicht nachvollziehen!

Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Geheimhaltung des Untersuchungsergebnisses im Falle das früheren FIFA-Präsidenten Havelange. J. Rogge erklärt den Fall für abgeschlossen, weil der Vorgänger im Amt des Schweizer Joseph Blatter einer Sanktion des IOC gegen ihn durch seinen Rücktritt zuvorgekommen sei.

Von Transparenz kann angesichts dieser Vorgehensweise nicht die Rede sein.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Radprofis Winokurow und Kolobnew unter Beschuss

Thema: Doping, Radsport, Strafrecht & Sport, 09.12.2011

Die UCI geht gegen den Kasachen Winokurow und den Russen Kolobnew vor. Gegen Winokurow wurden durch Schweizer Medien Vorwürfe erhoben, er habe sich seinen Sieg bei dem Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 durch eine Zahlung von € 100.000 an Kolobnew, den Olympia-Dritten von 2008 erkauft. Die Vorwürfe seien begründet, hierfür gäbe es e-Mail-Verkehr zwischen den beiden beschuldigten Radprofis. Winokurow weist die Bestechungsvorwürfe erwartungsgemäß zurück. Er habe den Sieg ehrlich errungen. Die Zahlung wollte er aber wohl nicht in Abrede stellen, sie sei in einem anderem Zusammenhang geleistet worden. Kolobnew – der für das Profiteam Katusha verpflichtet ist – hat sich noch in einer anderen Sache zu verantworten. Er war bei der diesjährigen Tour de France als einziger Fahrer mit einem positiven Dopingbefund aufgefallen. Der russische Verband hatte gegen den Profi eine nur geringe Geldstrafe verhängt, deren Angemessenheit von der UCI vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne zur Überprüfung gestellt wurde. Die Verhandlung steht noch aus. Solange bleibt Kolobnew suspendiert.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

CAS-Entscheidung in Sachen Jan Ullrich

Thema: Doping, Radsport, 29.11.2011

Mit Spannung wird die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes in Lausanne erwartet. Der Schiedsspruch ist für den morgigen 30.11.2011 angekündigt. Bereits heute meldet sich der PR-Berater von Jan Ullrich zu Wort und lässt nebulös mitteilen, dass Ullrich sich in nächster Zukunft erklären wird. Es war zuletzt immer wieder spekuliert worden, ob im Rahmen der angekündigten Erklärung von Ullrich das Thema Doping eine größere Rolle spielen wird. Die Medien gieren nach einem „Geständnis“ von Ullrich, dem einzigen deutschen Tour-Sieger. Dieses Begehren wurde auch in der heutigen Nachricht der PR-Agentur einmal mehr befeuert. Bleibt die Entscheidung aus Lausanne abzuwarten.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Sperre – lebenslang – gegen Sprintweltmeister Mullings

Thema: Doping, Leichtathletik, 22.11.2011

Der Jamaikaner Mullings, Staffelweltmeister 2009 in Berlin und Dritter der Weltrangfliste über 100 m in 9,80 Sekunden ist als Wiederholungstäter wegen Dopings von der Anti-Doping-Kommission des Leichtathletik-Verbandes Jamaika lebenslang gesperrt worden. Mullings war noch vor der diesjährigen WM in Südkorea anlässlich der WM-Ausscheidungen in Jamaika im Juni positiv getestet worden. Bereits 2004 war er für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt, weshalb nunmehr eine lebenslange Sperre folgte. Nach Medienberichten wird Mullings das wohl nicht klaglos hinnehmen. Ihm steht die Möglichkeit offen, die Sanktion vor dem Internationalen Sportgerichtshof TAS/CAS in Lausanne überprüfen zu lassen. International wird man in der Leichtathletikszene diese Entscheidung aus Jamaika begrüßen; hat man doch in der Vergangenheit immer mal wieder den Eindruck gewinnen können, als würde der Anti-Doping-Kampf auf der Karibikinsel nicht ganz so ernst genommen werden wie anderswo.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt