Tennis

Scharapova´s Wildcard – sie steigt wieder ins Tennisgeschäft ein!

In Stuttgart beim Porsche Grand Prix zeigt der Tennissport – namentlich der Meetingdirektor Günthardt und die ehemalige Tennisprofispielerin Anke Huber – unverhohlen, dass das Gechäft wichtiger ist als die Ethik des sauberen Sports. Stuttgart lädt Scharapova ein, deren Sperre am 25.04. also zwei Tage nach Beginn des Turniers endet. Das ist ein Hohn gegenüber all jenen, die sich aktiv im Kampf gegen Doping einsetzen. Hier wird eine Dopingsünderin eingeladen und mit einer Wildcard belohnt, zu einer Zeit, in der die Sperre noch läuft. Es steht bereits seit längerer Zeit fest, dass Scharapova in Stuttgart starten wird. Sie habe schließlich das Tunier zu dem gemacht – (meint ganz offensichtlich wirtschaftlich) – was es heute sei, so der Direktor des Meetings, Markus Günthardt.

Bei deratigen Reaktionen des Sports und der Wirtschaft – die selbstverständlich hier ein wichtiges Momentum des Falls darstellt, es handelt sich um den sog. Porsche Cup – muss sich niemand wundern, wenn der Staat davon spricht, dass der Sport ganz offensichtlich nicht gewillt und in der Lage sei, das Dopingproblem ohne staatliche Intervention erfolgreich zu bekämpfen und in den Griff zu bekommen. Frau Scharapova steigt halt ein paar Tage später in das Tunier ein, weil zum Tunierbeginn ist sie noch gesperrt. Es wird alles getan, gedreht und gewendet, um eine Dopingsünderin auf dem Centre Court „bewundern“ zu können.

Grauenvoll!

 

Steffen Lask

Manipulationen im Tennis?

Tennis

Derzeit steht der Sport in keinem guten Licht. Nach der tiefgreifenden Bestechungsaffäre bei der FIFA und dem Doping- und Korruptionsskandal der IAAF scheint nun auch das sonst als „weißer Sport“ bezeichnete Tennis dunkle Abgründe zu offenbaren. Mehrere Elitespieler sollen absichtlich verloren haben. BBC berichtet von 16 Athleten, die geheimen Dokumenten zufolge in den vergangenen zehn Jahren Summen von 50.000 US-Dollar und mehr kassierten, um im Gegenzug Partien zu verschieben. Drahtzieher sollen russische und italienische Wettsyndikate gewesen sein. Die Vorwürfe spitzen sich derart zu, als dass die TIU, eine Kommission, die von den Grand-Slam-Veranstaltern gegründet wurde, um Manipulationen vorzubeugen, trotz Kenntnis von den Vorfällen um die betroffenen Spieler bisher untätig geblieben sein soll.

Bereits vor einigen Jahren machte der Weltranglistenerste, Novak Djokovic, publik, unlautere Angebote erhalten zu haben. Konkret seien ihm 200.000 US-Dollar angeboten worden, um ein Match in St. Petersburg zu verlieren. Er lehnte ab und gewann stattdessen. „Es hat solche Versuche gegeben, Leute die herumliefen und Angebote machten. Aber dagegen ist eingeschritten worden. In den vergangenen sechs, sieben Jahren habe ich davon nichts mehr gehört“, so der Serbe.

Ex-Profi Daniel Köllerer scheint über solche „Versuche“ ebenfalls im Bilde zu sein: „Als ich auf der Tour war, hätte ich locker fünf bis sechs Spieler nennen können, von denen ich zu 100 Prozent wusste, dass sie Spiele absichtlich verloren.“ Der heute 32-jährige Österreicher wurde im Mai 2011 wegen des Verdachts des Wettbetruges in drei Fällen lebenslang gesperrt.

Es bleibt zu hoffen, dass jedenfalls die Untätigkeit seitens der Tennis-Großveranstalter nicht bestätigt wird.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask

Tennis, der weiße Sport mit Dopingproblem?

Nachdem in der Vergangenheit unter anderem der ehemailige Australian Open Sieger Petr Korda (Tschechien) sowie der ehemalige French-Open Finalist Mariano Puerta (Argentinien) des Dopings überführt wurden, hält der Dopingexperte Richard Pound dies keinesfalls für Einzelfälle. Schaue man sich die Entwicklung der Spieler in den vergangenen 30 Jahren an, sei ein extremer körperlicher Kontrast zu erkennen, so der langjährige Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.

Dabei spiele insbesondere die Wirkung von EPO eine entscheidende Rolle. EPO kann zum Einen den Aufbau von Muskelmasse fördern. Zum Anderen repariert es beschädigte Muskeln schnell und dient damit der rascheren Regenerierung, was grade im Tennissport, bei dem die Spieler auf der Tour zumeist alle 2 Tage ein Match bestreiten von großem Vorteil ist. Insbesondere bei den vier großen Grand Slams des Jahres, die mit einer Dauer von 2 Wochen und jeweils 3 Gewinnsätzen pro Spiel eine enorme Belastung für die Spieler bedeuten, ist eine schnelle Regenerierung von großem Vorteil. In der jüngsten Vergangenheit kam es hier vermehrt zu buchstäblichen Marathon-Matches wie dem 11 Stunden und 5 Minuten dauernden Wimbledonspiel von John Isner und Nicolas Mahut im Jahr 2010 sowie dem Australian Open Finale 2012 zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadel, das erst nach 5 Stunden und 53 Minuten einen Sieger kürte.

Genährt werden die Vorwürfe von Pound durch Aussagen des bekannten Dopingarztes Eufemiano Fuentes, der bereits in einer frühen Phase des gegen ihn geführten Ermittlungsverfahrens einräumte, nicht nur Radfahrer, sondern auch Fußballer und Tennisspieler behandelt zu haben.

Dr. Steffen Lask