Strafrecht & Sport

Prozessbeginn gegen Ex-Manager und Ex-Trainer des THW-Kiel

Am 21.09.2011 begann der Prozess vor der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts Kiel gegen den früheren Manager Schwenker und den Ex-Trainer Serdarusic des THW Kiel. Ihnen wird durch die Staatsanwaltschaft Betrug und Untreue vorgeworfen. Es geht im Wesentlichen um das angeblich manipulierte Rückspiel des Champions-League-Finales gegen die SG Flensburg-Handewitt vom 29.04.2007, welches durch zwei polnische Schiedsrichter gepfiffen wurde und das der THW Kiel nach einem Unentschieden im Hinspiel schließlich mit 29:27 für sich entscheiden konnte. Es soll neben diesem europäischen Finale weitere manipulierte Spiele gegeben haben. Der Prozess ist bis auf Feburar 2012 angesetzt. Es werden mit Spannung eine Reihe von Zeugen erwartet, die den deutschen Handball in den letzten Jahren maßgeblich mit geprägt haben. Auch die beiden polnischen Schiedsrichter sind als Zeugen vorgesehen und seien den Verlautbarungen zufolge zu einer Aussage bereit. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess entwickelt. Zum Auftakt gab es nichts Neues.

Dr. Steffen Lask
Rechtsanwalt

Anfangsverdacht gegen Breno wegen Brandstiftung

Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt nunmehr gegen den Profifußballer im Dienste der Bayern. Zunächst war Breno als Zeuge vernommen worden, nachdem seine Villa vor einigen Tage vollständig ausgebrannt war. Zum Zeitpunkt des Brandes war Breno allein im Haus. Er ist wegen einer leichten Rauchverletzung im Krankenhaus behandelt worden, wo wohl auch eine Blutentnehme stattgefunden hat. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft handelt es sich um „kein zufälliges Ereignis“, weshalb der Abwehrspieler der Bayern ins Visier der Ermittlungen geraten ist. Die Ermittlungen der Sachverständigen dauern noch an. Mit Ergebnissen wird in den nächsten Wochen zu rechnen sein.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Strafprozess gegen Dopingdealer

Vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Bonn steht seit gestern ein 33-jähriger Angeklagter, dem die Staatsanwaltschaft vorwirft, über mehrere Jahre hinweg Mitverantwortlicher eines international operierenden Doping-Netzwerkes gewesen zu sein. Die Anklage wirft dem Angeklagten Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz (AMG) vor. Es sollen angeblich Dopingsubstanzen im Wert von 43 Mio. US-Dollar in erster Linie an Abnehmer aus der Kraftsport- und Bodybuilder-Szene vertrieben worden sein. Das Landgericht hat den Prozess auf zunächst weitere 11 Verhandlungstage terminiert, bevor am 08.10.2011 das Urteil verkündet werden soll. Im Falle einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren, wenn die Kammer von einem besonders schweren Fall des Verstoßes gegen das AMG ausgeht.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Strafurteil gegen Triathletin Hütthaler

Das Bezirksgericht Wien-Fünfhaus hat die frühere österreichische U-23-Europameisterin Lisa Hütthaler wegen der illegalen Weitergabe verbotener Dopingmittel für schuldig befunden. Das Gericht hielt aber einen weiteren Strafausspruch für nicht notwendig, weil Hütthaler bereits wegen ihres Angebots gegenüber einer Labor-Mitarbeiterin auf Zahlung eines Betrages in Höhe von € 20.000,00 für einen negativen Dopingtest zu einer fünfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Hütthaler war positiv im Rahmen einer Trainingskontrolle getestet worden. Sie hatte die Mitarbeiterin, die für ein von der WADA akkreditiertes Büro arbeitete, „bestechen“ wollen. Hütthaler war u.a. als Belastungszeugin gegen Stefan Matschiner aufgetreten und hatte diesen belastet, was sich für sie strafmildernd ausgewirkt haben dürfte. Das neuerliche Verfahren war gegen sie angestrengt worden, weil sie die noch in ihrem Besitz befindlichen Dopingmittel weitergegeben habe. Nach Medienberichten soll sie diese u.a. einem Journalisten überlassen haben.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Mayer – österreichischer Skitrainer zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt

Das Straflandesgericht Wien hat den ehemaligen Trainer des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) Walter Mayer zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mayer über viele Jahre hinweg Athleten mit Dopingmittel versorgt habe. Ihm wurden von der Staatsanwaltschaft strafrechtliche Verstöße gegen das Arzeneimittelgesetz ebenso wie gegen das seit 2008 geltende Anti-Doping-Gesetz vorgeworfen. Für großen Wirbel und viel mediale Aufmerksamkeit hatte zu den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 eine Durchsuchungsmaßnahme im Quartier der Österreicher gesorgt. Bereits damals stand der Mayer im Zentrum der Ermittlungen. Er galt und gilt als die zentrale Figur in einem verzweigten Doping Netzwerk, durch welches zum Teil namhafte Athleten mit verbotenen Substanzen versorgt worden waren. Ob das Urteil rechtskräftig wird oder ob Mayer gegen das Urteil Rechtsmittel einlegt, bleibt abzuwarten.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt