Durchsuchung im Dopingfall Schwazer: Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft hat die Polizei den Sitz von Italiens Olympischem Komitee CONI und des italienischen Leichtathletik-Verbandes FIDAL durchsucht und Unterlagen den Dopingfall des 50 km-Geher-Olympiasiegers Alex Schwazer beschlagnahmt. Schwazer war unmittelbar vor den Olympischen Spielen 2012 in London am 30.06.2012 positiv auf das Dopingmittel EPO getestet worden.
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Die Leichtathletik hat wieder einen Dopingskandal. Der Weltverband IAAF gab bekannt, dass drei Weltmeister, zwei Silbermedaillen-Gewinner und ein Ex-Weltmeister bei der WM 2005 in Helsinki gedopt waren. Neben den bereits bekannten Fällen von Hammerwurf-Siegerin Olga Kusenkowa und der Weitsprung-Zweiten Tatjana Kotowa (beide Russland) veröffentlichte die IAAF nun auch die Namen der Hammerwerfer Iwan Tichon (Gold) und Wadim Dewjatowski (Silber) sowie der Kugelstoßer Nadeschda Ostaptschuk (Gold) und Andrej Miknewitsch (WM-Gold 2003). Alle vier kommen aus Weißrussland und wurden teilweise schon mehrfach des Dopings überführt.
Die Leistungen der Athleten werden annulliert und die Medaillen werden aberkannt. Dies wiederum hätte zur Folge, dass der deutsche Hammerwerfer Markus Esser acht Jahre nach seinem vierten Platz nun nachträglich eine Silber Medaille bekäme. Was Markus Esser nachträglich nicht mehr gegeben werden kann, ist das Glücksgefühl des Moments der Siegerehrung unmittelbar nach vollbrachter Wettkampf-Leistung. Um diesen Moment ist er betrogen worden. Durch die Möglichkeit auch nach Jahren noch eingefrorene Doping-Proben nach den neuesten Verfahren zu untersuchen, entstehe laut IAAF-Council-Mitglied Helmut Digel „eine abschreckende Wirkung“.
Und IAAF-Präsident Lamine Diack kommentierte die Meldung: „Unsere Botschaft an die Betrüger ist unmissverständlich klar: Es gibt keinen Platz mehr, sich zu verstecken. Die Nach-Tests sind der letzte Beweis für die Entschlossenheit der IAAF, Betrüger in unserem Sport zu überführen.“
Dr. Steffen Lask
Nachdem der frühere Staffel-Weltmeister im Juni 2011 im Rahmen der WM-Qualifikation wiederholt des Dopings überführt wurde, erhielt der Jamaikaner im August 2011 vor der Leichtathletik WM eine lebenslange Sperre. Gegen diese Sperre ist Mullings nur erfolglos vorgegangen. Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) lehnte die Beschwerde des Sprinters gegen die Entscheidung der Anti-Doping-Kommission ab. Mullings, der vergeblich einen dritten Test im Labor der WADA in Vancouver gefordert hatte, behauptete stets, nur Vitamine genommen zu haben.
Dr. Steffen Lask
Nachdem am Freitag, den 22.02.2013 ein südafrikanisches Gericht Oscar Pistorius gegen eine Kaution in Höhe von umgerechnet 85.000 Euro aus der Untersuchungshaft freigelassen hat, muss dieser nun zwar strenge Auflagen erfüllen, kann aber wieder ins Training einsteigen. Er ist verpflichtet, sich regelmäßig bei den Behörden zu melden. Weiterhin ist es ihm untersagt, die Stadt Pretoria zu verlassen, mit Zeugen zu sprechen und sein Haus zu betreten.
Dr. Steffen Lask
Am 19.02.2013 hat das Magistratsgericht Pretoria entschieden, dass der Paralympics-Star Oscar Pistorius wegen Mordes angeklagt wird. Es könne nach Ansicht des Gerichts nicht ausgeschlossen werden, dass die Schüsse auf seine Freundin Reeva Steenkamp am 14.02.2013 eine geplante Tat gewesen seien. Damit sinken Pistorius’ Chancen erheblich, gegen Kaution freigelassen zu werden.
Zuvor hatte sich die Staatsanwaltschaft ausführlich dazu geäußert, weshalb sie davon ausgehe, dass der 26-Jährige seine Freundin am Valentinstag vorsätzlich ermordet habe: Das Paar habe sich gestritten, Steenkamp sei ins Bad gelaufen und habe sich dort eingeschlossen. Der beinamputierte Pistorius habe seine Prothesen angezogen, seine Waffe genommen und sei zum Badezimmer gelaufen. Dort habe er durch die Tür geschossen. Die Anwälte von Pistorius streben dagegen eine Freilassung gegen Kaution an und plädieren für eine Anklage wegen Mordes in einem minder schweren Fall. Dies entspricht im deutschen Recht dem Straftatbestand des Totschlags. Unter Eid sagte Pistorius aus, er habe seine Freundin nicht töten wollen. Er habe sie vielmehr für einen Einbrecher gehalten und große Angst gehabt, da er zuvor mehrfach Morddrohungen erhalten habe. Als er nach den Schüssen feststellte, dass seine Freundin nicht wie vermutet in seinem Bett lag, habe er mit einem Cricketschläger die Badezimmertür aufgebrochen und Steenkamp gefunden.
Nachdem am Montag Beamte im Hause des Spitzensportlers laut Angaben der Tageszeitung „Sun“ Steroide gefunden haben sollen, ordneten Ermittler nun außerdem die Entnahme einer Blutprobe an, um festzustellen, ob Pistorius zum Tatzeitpunkt unter Einfluss von Drogen oder Steroiden stand. Zeitgleich zu der Verhandlung fand für Reeva Steenkamp in Port Elizabeth an der Südküste Südafrikas ein Gedenkgottesdienst statt.
Dr. Steffen Lask