Leichtathletik

Früherer spanischer Leichtathletik-Europameister Pentinel festgenommen

Die Festnahme erfolgte im Zuge der „Operación Jimbo“ der spanischen Polizei gegen einen Dopingring. Zusätzlich seien laut Nachrichtenagentur Efe zwölf weitere Verdächtige arretiert worden. Bei dem aus Sevilla stammenden Hindernisläufer sollen Wachstumshormone, Blutkonserven und Spritzen sichergestellt worden sein.

Selbst wenn dem Sportler kein Konsum der verbotenen Substanzen nachgewiesen werden kann, könnte dem 37-jährigen Europameister von 2002 nun eine zweijährige Sperrfrist bevorstehen, da in Spanien bereits der Besitz von Dopingmitteln unter Strafe steht.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask

Mordanklage gegen Pistorius – Prozessauftakt

Der Mordprozess gegen den südafrikanischen Ausnahmeathleten hat begonnen. Die achtseitige Anklageliste umfasst neben dem Mordvorwurf an seiner Freundin Reeva Steenkamp unrechtmäßigen Besitz von Munition und rücksichtslose Verwendung von Waffen in der Öffentlichkeit.

In der Nacht zum 14. Februar 2013 soll Oscar Pistorius seine Lebenspartnerin ermordet haben. Unstrittig ist, dass er sie getötet hat. Allerdings behauptet Pistorius, er habe Einbrecher in seiner Wohnung vermutet und in Panik durch die Badezimmertür gefeuert. Folgerichtig plädiert er in allen Anklagepunkten auf „nicht schuldig“.

Gleich die erste Zeugin belastete den sechsfachen Goldgewinner paralympischer Spiele vor dem Obersten Gericht der Provinz Gauteng in Pretoria allerdings schwer. Pistorius’ Nachbarin Michelle Burger sagte, sie habe in der Tatnacht akustisch einen Streit wahrgenommen. Eine Frau soll furchtbar geschrien und um Hilfe gerufen haben. Burger erklärte zudem, sie habe auch Schreie eines Mannes und schlussendlich Schüsse gehört. Zwischendurch sollen lange Pausen stattgefunden haben. Pistorius behauptete bisher, es habe keinen Streit gegeben. Verteidiger Barry Roux konterte. Für ihn sei klar, dass beide Stimmen Pistorius zuzuordnen sind, da sich dessen Stimme überschlagen würde, wenn er Angst habe.

Pistorius droht bei einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe. Das Verfahren wurde zunächst auf drei Wochen angesetzt. Allein die Staatsanwaltschaft hat 107 Zeugen geladen. Bleibt abzuwarten, wie sich dieser Prozess entwickelt.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask

Freispruch für jamaikanischen Sprintstar

Der Internationale Sportgerichtshof hat Veronica Campbell-Brown vom Dopingverdacht freigesprochen. Damit hob es die vom jamaikanischen Leichtathletik-Verband ausgesprochene zweijährige Sperrzeit auf. Gründe für den Freispruch wurden in der CAS-Mitteilung zunächst nicht genannt, werden den Beteiligten aber in ein paar Wochen zugehen.

Bei der 31-jährigen Leichtathletin wurde im Mai 2013 in A- und B-Probe das Diuretikum Lasix nachgewiesen. Das verbotene Präparat bewirkt eine Dehydration des Körpers und soll als Maskierungsmittel die Einnahme von Doping-Substanzen verschleiern.

Die dreifache Olympiasiegerin darf ab sofort wieder an Wettkämpfen teilnehmen und könnte somit bereits bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Sopot/Polen vom 7. bis 9. März in den Startblöcken stehen.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask

Dreisprung-Bundestrainer Charles Friedek unterliegt vor Gericht

Der frühere Dreisprung-Weltmeister und heutige Bundestrainer Charles Friedek hat vor dem Oberlandesgericht Frankfurt/M. (OLG) den von ihm angestrengten Schadensersatzprozess gegen den DOSB e.V. in der zweiten Instanz verloren. In der ersten Instanz ist er noch als Sieger hervorgegangen. Es ging Friedek um Schadensersatz, weil er 2008 nicht für die Olympischen Spiele in Peking nominiert worden war. Der heute 42jährige hatte nach Ansicht des DOSB die Nominierungsrichtlinien nicht erfüllt. Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) hatte als Voraussetzung für die Nominierung entweder einen Sprung über 17,10 m oder aber zwei Sprünge über 17,00 m innerhalb des Nominierungszeitraums verlangt. Friedek war anlässlich eines Wettkampfs in Wesel 17,00 m im Vorkampf und 17,04 m im Endkampf gesprungen und deshalb der Auffassung, er habe die Voraussetzungen für die Nominierung erfüllt. Das sah der DLV und der DOSB nicht so. Sie verlangten zwei 17 m-Sprünge in unterschiedlichen Wettkämpfen, obwohl dies nicht wörtlich aus den Nominierungsrichtlinien hervorging. Es gab bereits im Jahr 2008 eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Friedek und den Verbänden um die Nominierung. Letztlich konnte sich seinerzeit Friedek nicht durchsetzen. Er blieb zu Hause.

Später – im Jahr 2010 – hat Friedek erneut den Gang zu den Gerichten gewählt, um nochmals eine gerichtliche Klärung herbeizuführen. Vor dem Landgericht Frankfurt/M. hatte er zunächst Erfolg. Das Landgericht sah im Vergleich zu früheren Formulierungen der Nominierungsrichtlinien („Formulierungshistorie der Richtlinien„) keinen Anhaltspunkt dafür, dass der Athlet – hier Friedek – an zwei unterschiedlichen Wettkämpfen jeweils die 17 m übertreffen müsse. Zur Begründung verwies das Landgericht m.E. zutreffend darauf, dass in früheren Nominierungsrichtlinien ausdrücklich auf die Erfüllung der sog. B-Norm in zwei unterschiedlichen Wettkämpfen hingewiesen wurde. Und die Richtlinien für die Nominierung 2008 hatten diesen Passus gerade nicht aufgenommen. Nunmehr hat das OLG in der zweiten Instanz das für Friedek günstige Urteil aufgehoben und seine Schadensersatzklage abgewiesen. Er geht letztlich doch leer aus. Er hätte es verdient, nach Peking zu fahren, angesichts seiner früheren sportlichen Leistungen, B-Norm hin oder her.

 

Prof. Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Hürdensprinter Bühler über Gerichtsweg zur WM nach Moskau?

Der deutsche Meister über die 110 m Hürden, Matthias Bühler will sich offenbar seinen Start bei der Leichtathletik-WM in Moskau vor Gericht erstreiten. Bühler ist nicht nominiert worden. Das ist zunächst nicht verwunderlich, weil er die DLV-Norm von 13,40 Sekunden nicht geschafft hat. Er ist 13,45 gelaufen. Zu wenig!
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