Oscar Pistorius, der mehrfach Gold bei den Paralympischen Spielen holte, steht unter Verdacht, seine Freundin in seinem Haus in Pretoria erschossen zu haben. Die südafrikanische Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Das Haus des 26-jährigen liegt in einer gesicherten Gegend, einer sogenannten Gated Community. Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt. Viele Hausbesitzer haben Waffen, um sich gegen Eindringlinge zu verteidigen. Auch im Haus des erfolgreichen Leichtathleten wurde eine 9-Millimeter-Pistole gefunden.
Die Frau wurde nach Polizeiberichten mit vier Schüssen an Arm und Kopf getroffen. Eine Freilassung gegen Kaution komme nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht in Frage, da es in der Vergangenheit bereits Vorfälle häuslicher Gewalt Im Haus Pistorius gegeben habe.
Pistorius hatte im vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen von London sportlich Geschichte geschrieben. Als erster beidseitig amputierter Athlet nahm er an Olympischen Spielen teil. Der Leichtathletik Weltverband IAAF sah in den Karbonstelzen, auf denen Pistorius lief, einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil und erteilte dem Südafrikaner 2008 in Peking keine Starterlaubnis. Seine Teilnahme in London 2012 war erst möglich geworden, nachdem er gegen die Entscheidung des IAAF vor den Sportgerichtshof in Lausanne gezogen war und gewann. Pistorius gilt als Star unter den Behindertensportlern. Die Zeitschrift „Time“ nahm ihn im vergangenen Jahr sogar in die Top 100 der einflussreichsten Menschen weltweit auf.
Dr. Steffen Lask
Wer das Kugelstoßen der Frauen verfolgt hat, ist nicht wirklich überrascht.
Die Weißrussin Nadeschda Ostaptschuk ist in zwei Dopingtests des Anabolika-Dopings überführt worden. Sie – die Weltmeisterin – hat offensichtlich ein sehr herkömmliches Steroid – Methenolon – zur Leistungssteigerung genommen. Das IOC hat reagiert und ihr die Goldmedaille aberkannt. Ostaptschuk soll sich dahingehend geäußert haben, dass sie gegen die Aberkennung des Olympiasieges kämpfen werde. Ihre Erfolgschancen schätzt sie wohl als nicht völlig aussichtslos ein und zieht dabei zwei ihrer Landsleute in Betracht. Die Medaillengewinner von Peking 2008 im Hammerwerfer der Männer, Wadim Dewjatowski und Iwan Tichon waren zunächst als Dopingsünder entlarvt worden, haben aber am „grünen Tisch“ ihre Medaillen erfolgreich verteidigt. Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne hatte die Disqualifikationen wieder rückgängig gemacht und diese Entscheidung mit labortechnischen Fehlern bei den Dopinganalysen begründet.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Weißrussin tatsächlich juristisch gegen die Disqualifikation stellt.
Dr. Steffen Lask
Rechtsanwalt
Zwei namhafte Leichtathleten sind in den vergangenen Tage unmittelbare vor den Olympischen Spielen in Londen erneut positiv auf Doping getestet worden. Es handelt sich zum einen um die Goldhoffnung Marokkos, die 1500 m-Läuferin Selsouli, Weltranglistenerste mit 3:56,15 und diesjährige Hallenvizeweltmeisterin. Sie war bereits 2009 wegen EPO-Dopings gesperrt. Und zum anderen handelt es sich um den ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas, der bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 zunächst wie der Goldmedaillengewinner aussah, später aber bei der Urinabgabe manipulierte und disqualifiziert worden war. Auch er ist am Wochenende positiv auf ein Steroid getestet worden.
Ein weiterer Fall, der vor Tagen in der Öffentlichkeit einmal mehr die Läufernation Kenia in Verruf gebracht hatte, ist der der Gewinnerin des Hamburg-Marathon Real Kiyara (2:23,47 Streckenrekord). Sie war positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden. Zuvor war die Zweitplatzierte des Boston-Marathon, die Keniatin Somgong ebenfalls positiv getestet worden.
Dr. Steffen Lask
Rechtsanwalt
Die Langstreckenläuferin – deutsche Meisterin über die Halbmarathondistanz – Simret Restle-Apel steht unter Dopingverdacht. Sie ist vorläufig suspendiert worden. Die Athletin hatte die Olympianorm noch nicht erfüllt, hatte ihre Hoffnungen auf eine Nominierung wohl aber noch nicht aufgegeben. Der DLV teilte gestern mit, dass Restle-Apel anlässlich einer Trainingskontrolle im Mai durch die NADA positiv auf EPO getestet worden sein soll. Kürzlich hatte sie in Regensburg auch die EM-Norm über die 5.000 m erreicht, nachdem sie bereits über 10.000 m die für die EM in Helsinki vom DLV gefordete Leistung erbracht hatte.
Soweit die Fakten: Jetzt der Erklärungsversuch: Das Ergebnis sei ein Schock, das habe sie nicht absichtlich getan, sondern versehentlich, es handle sich wohl um ein Medikament der Schwiegermutter, welches sie verwechselt habe, sie bedauere den Vorfall.
Was soll man von dieser Argumentation halten ?
Dr. Steffen Lask
Rechtsanwalt
Janin Lindenberg – Vize-Europameisterin mit der 4×400 m Staffel im vergangenen Jahr – hat wiederholt die Meldeauflagen der NADA missachtet, weshalb ihr eine Sperre droht. Die Sperrfrist wegen der sog. Missed Tests kann drei Monate bis zu zwei Jahre betragen. Die Leichtathletin ist offensichtlich in den letzten 18 Monaten dreimal negativ aufgefallen. Nach Medienberichten soll sie die nach dem Meldesystem der NADA abgeforderten Aufenthaltsorte nicht rechtzeitig angegeben haben und bei einer Kontrolle nicht angetroffen worden sein. Das ADAMS-System der NADA verlangt von den im Testpool registrierten Athleten, dass diese drei Monate im Voraus angeben, wo sie sich aufhalten werden. Sie haben darüber hinaus für jeden Tag ein 60minütiges Zeitfenster anzugeben, in welchem sie tatsächlich ggf. für Kontrollen anzutreffen sind. Für den Fall einer Sperre sind die Chancen für Lindenberg, an den Olympischen Spielen in London teilzunehmen gering. Es bleibt abzuwarten, wie die NADA auf das Fehlverhalte reagiert.
Dr. Steffen Lask
Rechtsanwalt