Doping

Strafurteil gegen Triathletin Hütthaler

Das Bezirksgericht Wien-Fünfhaus hat die frühere österreichische U-23-Europameisterin Lisa Hütthaler wegen der illegalen Weitergabe verbotener Dopingmittel für schuldig befunden. Das Gericht hielt aber einen weiteren Strafausspruch für nicht notwendig, weil Hütthaler bereits wegen ihres Angebots gegenüber einer Labor-Mitarbeiterin auf Zahlung eines Betrages in Höhe von € 20.000,00 für einen negativen Dopingtest zu einer fünfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Hütthaler war positiv im Rahmen einer Trainingskontrolle getestet worden. Sie hatte die Mitarbeiterin, die für ein von der WADA akkreditiertes Büro arbeitete, „bestechen“ wollen. Hütthaler war u.a. als Belastungszeugin gegen Stefan Matschiner aufgetreten und hatte diesen belastet, was sich für sie strafmildernd ausgewirkt haben dürfte. Das neuerliche Verfahren war gegen sie angestrengt worden, weil sie die noch in ihrem Besitz befindlichen Dopingmittel weitergegeben habe. Nach Medienberichten soll sie diese u.a. einem Journalisten überlassen haben.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Mayer – österreichischer Skitrainer zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt

Das Straflandesgericht Wien hat den ehemaligen Trainer des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) Walter Mayer zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mayer über viele Jahre hinweg Athleten mit Dopingmittel versorgt habe. Ihm wurden von der Staatsanwaltschaft strafrechtliche Verstöße gegen das Arzeneimittelgesetz ebenso wie gegen das seit 2008 geltende Anti-Doping-Gesetz vorgeworfen. Für großen Wirbel und viel mediale Aufmerksamkeit hatte zu den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 eine Durchsuchungsmaßnahme im Quartier der Österreicher gesorgt. Bereits damals stand der Mayer im Zentrum der Ermittlungen. Er galt und gilt als die zentrale Figur in einem verzweigten Doping Netzwerk, durch welches zum Teil namhafte Athleten mit verbotenen Substanzen versorgt worden waren. Ob das Urteil rechtskräftig wird oder ob Mayer gegen das Urteil Rechtsmittel einlegt, bleibt abzuwarten.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Sprinter unter Dopingverdacht

Zwei der Top-100m-Sprinter diesen Jahres stehen unter Dopingverdacht. Der Weltranglistendritte des Jahres, der Jamaikaner Mullings u.a Staffelgoldgewinner 2009 in Berlin mit Usain Bolt wurde bei den nationalen Meisterschaften Ende Juni auf eine verschleiernde Substanz positiv getestet. Er gilt als Wiederholungstäter. Bereits 2004 war er für zwei Jahre gesperrt. Mullings war in diesem Jahre mehrfach über die 100 m unter 10 Sekunden geblieben. Er war bei den nationalen Meisterschaften Dritter über die 100 m und Sieger über die doppelte Distanz geworden. Ein weiterer namhafter Sprinter, der einen positiven Dopingbefund abgeliefert hat, ist der Amerikaner Rodgers. Auch er ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Dopingvorwürfe geht. Er versucht seinen positven Befund mit einem verunreinigtem Energy-Drink zu erklären. Der Viertschnellste der diesjährigen Weltrangliste steht aber im Gegensatz zu Mullings in seinem Nationalteam. Die Jamaikaner haben Mullings nicht für die WM nominiert. Rodgers steht derzeit noch im USA-WM-Aufgebot.  Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Landis belastet Contador

Erneut belastet Floyd Landis in einem ihm durch die ARD-Sportschau gebotenen Forum: Alberto Contador – dreimaliger Sieger der Tour de France – ist es, gegen den die Anfeindungen diesmal zielen. Die Vorwürfe richten sich konkret gegen Pepe Marti, der von Landis als „Drogen-Dealer“ bezeichnet wird. Marti gehört zum Trainerstab von Contador und hat in der Vergangenheit offensichtlich auch für das Team US Postal gearbeitet, zu Zeiten, in denen Landis neben Lance Armstrong dort unter Vertrag stand. Contador steht demnächst vor der entscheidenden Anhörung vor dem CAS in Lausanne.

Wie kaum anders zu erwarten, nutzt Landis darüber hinaus die Gelegenheit, wiederholt gegen Armstrong zu wettern. Beide Verfahren – gegen die ehemaligen Tour de France Sieger – bleiben spannend. Sie sind nicht nur von Unterhaltungswert, sondern auch von sportrechtlicher Bedeutung. Wir werden über beide Verfahren weiter berichten.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Freispruch des Olympiasiegers Cielo in Lausanne

Die Empörung in der Schwimmwelt über das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS/TAS ist verständlich. Der Schwimm-Olympiasieger Cesar Cielo ist vom Dopingvorwurf freigesprochen worden und hat letztlich an der WM in Shanghai teilgenommen und über 50 m Schmetterling seinen dritten WM-Titel geholt. Als Begründung führt das CAS mit Spuren des Diuretikums Furosemid verunreinigte Koffeinkapseln an, die durch den Brasilianer als Ursache für seinen positiven Dopingbefund angeführt worden waren. Er hatte sich schließlich gegen die dreimonatige Sperre – verhängt durch die im Dopingkampf nicht gerade in erster Reihe stehende FINA – gewehrt. Das bei Cielo getestete Diuretikum gilt als Verschleierungspräparat, mit welchem der Nachweis anderer Dopinmgsmittel verdeckt werden kann und soll.

Die Entscheidung stößt auch deshalb auf Unverständnis, weil in anderen Fällen konsequent nach dem Grundsatz strict liability verfahren und gesperrt wurde.

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt