Doping

Sperre – lebenslang – gegen Sprintweltmeister Mullings

Der Jamaikaner Mullings, Staffelweltmeister 2009 in Berlin und Dritter der Weltrangfliste über 100 m in 9,80 Sekunden ist als Wiederholungstäter wegen Dopings von der Anti-Doping-Kommission des Leichtathletik-Verbandes Jamaika lebenslang gesperrt worden. Mullings war noch vor der diesjährigen WM in Südkorea anlässlich der WM-Ausscheidungen in Jamaika im Juni positiv getestet worden. Bereits 2004 war er für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt, weshalb nunmehr eine lebenslange Sperre folgte. Nach Medienberichten wird Mullings das wohl nicht klaglos hinnehmen. Ihm steht die Möglichkeit offen, die Sanktion vor dem Internationalen Sportgerichtshof TAS/CAS in Lausanne überprüfen zu lassen. International wird man in der Leichtathletikszene diese Entscheidung aus Jamaika begrüßen; hat man doch in der Vergangenheit immer mal wieder den Eindruck gewinnen können, als würde der Anti-Doping-Kampf auf der Karibikinsel nicht ganz so ernst genommen werden wie anderswo.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt



NADA: Sportler-Blutpass gegen Doping

Die NADA ist offensichtlich gewillt, den sog. Athleten-Blutpass flächendeckend in Deutschland im Kampf um einen sauberen Sport einzusetzen. Das wurde am 27.10.2011 anlässlich eines Journalisten-Workshops deutlich zum Ausdruck gebracht. Die NADA wolle dabei auf die Vorarbeiten der WADA im internationalen Sport zurückgreifen und gehe davon aus, dass in den kommenden Monaten das Programm anlaufen könne. Damit werde die Möglichkeit einer indirekten Nachweisführung geschaffen. Das Kontrollnetz wird weit enger geknüpft, um den Kampf gegen Betrüger im Sport weiter erfolgreicher zu machen, wie von Seiten der NADA-Verantwortlichen zur Begründung ausgeführt wird.


Dr. Steffen Lasl

Rechtsanwalt

Anklage gegen Radprofi Schumacher zugelassen

Der Radprofi Stefan Schumacher des ehemaligen Teams Gerolsteiner, seinerzeit geführt von Herrn Holczer, muss sich nun wohl doch vor einem Strafgericht verantworten. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Betruges war zunächst durch das Landgericht nicht zugelassen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen diesen Beschluss sofortige Beschwerde erhoben. Das Beschwerdegericht – das Oberlandesgericht Stuttgart – sah es anders als das Landgericht und ließ die Anklage zur Hauptverhandlung zu. Deshalb wird sich Schumacher u.a. wegen der Gehaltszahlungen, die er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in betrügerischer Weise von seinem damaligen Arbeitgeber erlangt hatte, vor Gericht zu verantworten haben, denn Schumacher war wegen Dopings mit dem Mittel CERA sowohl bei der Tour de France 2008 als auch bei den Olympischen Spielen in Peking als Dopingsünder aufgefallen. Zuvor hatte er – wohl auch gegenüber seinem Arbeitgeber Gerolsteiner – erklärt, dass er keine Dopingmittel zur Leistungsteigerung benutzt.

Da spricht Einiges für Betrug auch ohne einen speziellen Sportbetrugstatbestand, der immer wieder mal lauter, mal leiser gefordert wird.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt


Jeannie Longo unter Dopingverdacht

Jeannie Longo, Olympiasiegerin und 13fache Weltmeisterin im Radsport steht unter Dopingverdacht. Die 52jährige französische Radsportlegende verzichtet wegen der Dopingvorwürfe auf die Straßen-Weltmeisterschaften in Kopenhagen, die am 19.09. beginnen. Longo gilt als eine der beliebtesten Sportlerinnen Frankreichs. Sie hat wiederholt gegen Meldeauflagen verstoßen. Missing-Tests werden als Verstöße gegen Dopingbestimmungen geahndet. Ihr droht nunmehr eine Sperre. Der französische Radsportverband FFC hat nicht nur gegen Longo ein Verfahren eröffnet, sondern auch gegen ihren Ehemann und Trainer Patrice Ciprelli. Ihm wird vorgeworfen, das Blutdopingmittel EPO illegal erworben zu haben. Belege gäbe es, so der Verband. Neben e-Mails habe der frühere amerikanische Radprofi Joe Papp angeblich bestätigt, Ciprelli mit verbotenen Substanzen versorgt zu haben. Longo hatte sich in den USA auf die Weltmeisterschaften vorbereitet und sei dort nicht – wie von ihr angegeben – von den US-Dopingkontrolleuren, die von der französischen Anti-Doping-Agentur beauftragt waren, angetroffen worden. 

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

C. Pechstein – Selbstanzeige

Die Eisschnellläuferin C. Pechstein erwägt nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge eine Selbstanzeige gegenüber der WADA, der NADA und gegenüber dem Internationalen Eislaufverband (ISU) und dem Deutschen Eislaufverband. Der Grund dafür liegt wohl in der jüngsten Mitteilung ihrer Blutwerte durch die ISU. Die Tests hätten wiederholt erhöhte Retikulozyten-Werte, die überhalb der zulässigen Grenzwerte der ISU lägen, offenbart, wegen derer Pechstein seinerzeit zu einer Sperrfrist von 2 Jahren verurteilt worden war. Das Ziel ist klar: Pechstein versucht, mit diesem von ihr angestoßenen Verfahren ihre Unschuld zu beweisen, und zwar auch bezüglich des bereits abgeschlossenen Verfahrens. Das neue Verfahren wird instrumentalisiert, um den früheren Prozess doch noch zu beeinflussen. Sie hofft offensichtlich, mittels sachverständiger Unterstützung von namhaften Hämatologen und der Aussage, die erhöhten Werte ließen sich mit einer vererbten Anomalie erklären, auf Rehabilitation und erfolgreichen Ausgang eines angekündigten Schadensersatzprozesses gegen die ISU.


Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt