Sportrecht

Schalke legt Einspruch gegen Achtelfinalspiel ein

Nach dem 1:1 gegen Galatasaray Istanbul im Achtelfinal Hinspiel der Champions League, legt Schalke 04 Einspruch gegen das Spiel ein. Der Grund dafür seien Zweifel an der Spielberechtigung Didier Drogbas, der erst im Winter von Shanghai Shenhua nach Istanbul gewechselt war, obwohl sein Vertrag in China noch bis 2014 laufen sollte. Der Weltverband Fifa hatte dem Ivorer zwar eine vorläufige Einsatzerlaubnis für Liga und Europacup erteilt. Sein ehemaliger Verein aus Shanghai hatte hiergegen aber protestiert, da der Wechsel Drogbas gegen den Willen des chinesischen Vereins geschehen sei und somit ein Verstoß gegen die Transferregeln der Fifa vorliege. Drogba hingegen behauptet, der Vertrag sei nichtig, da er seit 3 Monaten kein Gehalt mehr erhalten habe.

Es wird nun geprüft werden müssen, ob die Meldung Drogbas fristgerecht am 01.02.2013 sowohl bei der Uefa als auch die Spielberechtigung für die K.o. Phase der Champions League vorgelegen haben. Das Rückspiel findet am 12.03.2013 in Gelsenkirchen statt.

Dr. Steffen Lask

Olympiastar Pistorius unter Mordverdacht

Oscar Pistorius, der mehrfach Gold bei den Paralympischen Spielen holte, steht unter Verdacht, seine Freundin in seinem Haus in Pretoria erschossen zu haben. Die südafrikanische Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Das Haus des 26-jährigen liegt in einer gesicherten Gegend, einer sogenannten Gated Community. Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt. Viele Hausbesitzer haben Waffen, um sich gegen Eindringlinge zu verteidigen. Auch im Haus des erfolgreichen Leichtathleten wurde eine 9-Millimeter-Pistole gefunden.

Die Frau wurde nach Polizeiberichten mit vier Schüssen an Arm und Kopf getroffen. Eine Freilassung gegen Kaution komme nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht in Frage, da es in der Vergangenheit bereits Vorfälle häuslicher Gewalt Im Haus Pistorius gegeben habe.

Pistorius hatte im vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen von London sportlich Geschichte geschrieben. Als erster beidseitig amputierter Athlet nahm er an Olympischen Spielen teil. Der Leichtathletik Weltverband IAAF sah in den Karbonstelzen, auf denen Pistorius lief, einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil und erteilte dem Südafrikaner 2008 in Peking keine Starterlaubnis. Seine Teilnahme in London 2012 war erst möglich geworden, nachdem er gegen die Entscheidung des IAAF vor den Sportgerichtshof in Lausanne gezogen war und gewann. Pistorius gilt als Star unter den Behindertensportlern. Die Zeitschrift „Time“ nahm ihn im vergangenen Jahr sogar in die Top 100 der einflussreichsten Menschen weltweit auf.

Dr. Steffen Lask

Atlético Madrid zu knapp 10 Mio Euro Strafe verurteilt

Ein Gericht in Madrid hat den spanischen Erstligisten zu einer herben Strafe verurteilt. Weil der Club einen Medienvertrag nicht eingehalten haben soll, muss er nun eine Geldstrafe von fast 10 Mio Euro zahlen. Anfang 2010 hatte Atlético ein Abkommen mit dem Medienunternehmen Mediapro unterzeichnet, dann aber nicht erfüllt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Justizkreise. Stattdessen habe der Verein im Juni 2012 seine TV-Rechte an die Firma Digital+ verkauft.

Atlético will nun Einspruch gegen das Urteil einlegen, da man sich im vergangenen Jahr bei einer Sitzung mit Mediapro-Vertretern geeinigt hatte, dass das Unternehmen nicht juristisch gegen den Verein vorgehen werde, auch wenn er nachträglich seine Rechte an Digital+ verkauft.

Dr. Steffen Lask

Doping im australischen Sport weit verbreitet

Nach einer einjährigen Untersuchung kam die australische Verbrechens-Kommission zu einem erschreckenden Resultat: Doping sei im australischen Sport nicht nur weit verbreitet, es gebe außerdem Verbindungen des Sports zur organisierten Kriminalität. „Die Ergebnisse sind schockierend und werden die australischen Sportfans abstoßen“, so die Justizministerin Jason Clare in der Hauptstadt Canberra.

In dem am 07.02.2013 vorgestellten Bericht wird deutlich, dass sowohl Sportwissenschaftler, Betreuer und Trainer als auch Doktoranden und Apotheker an der Versorgung mit Dopingmitteln beteiligt waren. Dabei wurden neben den üblichen Doping-Mitteln Substanzen verwendet, die für den menschlichen Gebrauch gar nicht zugelassen sind, heißt es in dem Bericht. Diese Substanzen wurden häufig von kriminellen Organisationen beschafft, die unter anderem wohl auch für Wettmanipulationen verantwortlich sind. Ob dabei auch Rugby als die beliebteste Sportart der Australier betroffen ist, ist noch unklar. Die australische Rugby League hat bereits reagiert und einen Bundesrichter im Ruhestand damit beauftragt, Spieler und Clubs auf die Vorwürfe hin zu untersuchen.

Dr. Steffen Lask

Boxstall – Universum – Insolvenzantrag

Der Geschäftsführer des Hamburger Boxstalls Universum, Waldemar Kluch hat nach eigenen Angaben Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Kluch hatte vor einiger Zeit Gesellschaftsanteile und die Geschäfstführung von dem früheren Promoter Klaus-Peter Kohl übernommen, mit dem er sich seit einiger Zeit in rechtlichen Auseinandersetzungen befindet. Der eine – Kohl – wartet auf die Zahlung einer Restkaufsumme, der andere – Kluch – stellt eine Klage auf Rückabwicklung des Kaufvertrages in Aussicht und erhebt Vorwürfe.

Vorwürfe erhebt auch ein früherer Boxer gegen Kluch. Ex-Weltmeister Sebastian Zbik wartet bis heute nach eigenen Angabe auf eine vereinbarte Kampfbörse in Höhe von € 190.000,00. Er hat wohl Strafanzeige gestellt.

Auf einer Pressekonferenz verwies Kluch darauf, dass einige Athleten-Verträge mit anderen Gesellschaften weitergeführt würden, in denen er Geschäftsführer sei. Andere Boxer müssten sich freikaufen. Hierzu zähle Kluch den Schwergewichtler Denis Boizow. Ansonsten würde dieser bis 2016 nicht boxen können.

Diese Rechtsauffassung ist – um es milde auszudrücken – gewagt. Entscheidend ist allein, mit wem Boizow den Vertrag geschlossen hatte. Ist es der Boxstall Universum, dann dürfte Herrn Kluch vom Moment der Insolvenz-Antragstellung die Handhabe für die Forderung nach einer „Freikaufsumme“ fehlen. Das sieht für die Übernahme der Verträge mit anderen Boxern ähnlich aus, es sei denn, die Boxer haben bereits der Vertragsauflösung im Vorfeld mit Universum und einem neuen Vertragsschluss zugestimmt. 

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt