Spielabbruch nach Rassismus-Eklat – Novum für den deutschen Profifußball
(29.12.2021)
Das erste Mal in der Geschichte des deutschen Profifußballs ist ein Spiel wegen rassistischen Beleidigungen abgebrochen worden. Zu Recht.
Es geht um das Spiel in der 3. Liga, am Sonntag den 19.12.2021, zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück.
Unmittelbar betroffen ist Aaron Opoku ein 22 jähriger Stürmer des VfL.
Ein 55 jähriger Zuschauer soll zu ihm bei einem Eckstoß „Du Affe kannst eh keine Ecken schießen“ gerufen haben. Während des Eckstoßes sollen auch „Affenlaute“ von den Tribünen zu hören gewesen sein. Dies bestätigt der verantwortliche Schiedsrichter Nicolas Winter.
Daher sei der Abbruch des Spiels auf eine konsequente Umsetzung des sog. Drei-Stufen-Plans zurückzuführen, so der Geschäftsführer Osnabrücks. Mit einem solchen konsequenten Handeln verhindere man, dass der Fußball nicht als Bühne für rassistische, diskriminierende und ausgrenzende Handlungen“ missbraucht werde.
Gegen den verantwortlichen Zuschauer wurde Strafanzeige erstattet. Dieser gab jedoch an, nicht Opoku gemeint zu haben, sondern den Osnabrücker Spieler Florian Kleinhansl, der die folgende Ecke auch ausführen wollte.
Ferner ermittelt der Staatsschutz, ob es „Affenlaute“ gegeben habe.
Ebenfalls hatte der Kontrollausschuss des DFB die Ermittlungen aufgenommen. Dabei wird zu klären sein, wie der Spielabbruch punkttechnisch zu werten ist.
Die beiden Vereine haben sich jedenfalls für eine Neuansetzung ausgesprochen. Der Osnabrücker Präsident Holger Elixmann meinte, dass weder der MSV Duisburg noch der VfL Osnabrück für das Fehlverhalten eines Zuschauers bestraft werden sollten. Ein Wiederholungsspiel verstärke laut Elixmann die positive Wirkung des Abbruchs und setze ein weiteres Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit.
Severin Lask / Steffen Lask
Autor:
Severin Lask
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