(Doping-)Wunder von Bern?

(27.03.2014)

Der Sporthistoriker und Journalist Erik Eggers hat sich dem Wunder von Bern in einer Forschungsarbeit angenommen. Im Zuge seines dreijährigen Forschungsprojekts „Doping in Deutschland“, welches er auf Anstoß des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gemeinsam mit Kollegen aus Münster und Berlin betreibt, sollen Verdachtsmomente ermittelt worden sein, welche den Einsatz des Aufputschmittels Pervitin bei Spielern der Weltmeisterelf von 1954 nahelegen.

Fakt ist, dass mehrere beteiligte Fußballspieler Spritzen verabreicht bekommen haben. „Die Indizien sprechen dafür, dass in ihren Spritzen kein Vitamin C war. Es könnte Pervitin gewesen sein“, so Eggers. Der Dopingverdacht ist nicht neu. Bereits kurz nach dem Endspiel tauchten erste Vorwürfe, erhoben von den unterlegenen Ungarn, auf. Weltmeister Horst Eckel erklärte diesbezüglich im Jahr 2004, die Mannschaft habe Traubenzuckerspritzen erhalten. Auf diese Weise sei eine Dosierung besser möglich gewesen. Was für ein haarsträubender Erklärungsversuch?

Jedenfalls deutet sich durch die Aufarbeitung der Dopingvergangenheit eine mögliche Erklärung an, wie es zum sensationellen 3-2-Erfolg im Finale gegen die damals scheinbar übermächtige Nationalmannschaft Ungarns kam. Dabei hatte die deutsche Elf gegen eben diese ungarische Fußballmacht in der Vorrunde noch 3-8 verloren. Angesichts des Umstands, dass neben Eckel lediglich Hans Schäfer als Überlebender verblieben ist und das Ereignis vor nunmehr knapp 60 Jahren stattfand, wird dieses Fußballkapitel wohl unklar bleiben.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask



Autor:
Steffen Lask
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