Ein Jahr Freiheitsstrafe zur Bewährung gegen Fuentes

(01.05.2013)

Im größten spanischen Doping-Strafprozess hat das Madrider Gericht den Mediziner Eufemiano Fuentes zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und vier Jahren Berufsverbot verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte das doppelte Strafmaß gefordert. Fuentes selbst hatte im Vorfeld versucht, durch eine Kooperation mit der spanischen Anti-Doping-Agentur AEA die Einstellung des Verfahrens zu erwirken.

Das Gericht sah es aber als erwiesen an, dass der umstrittene Arzt die Gesundheit seiner Kunden gefährdet hatte. Fuentes hatte Dutzenden Sportlern, vor allem Radprofis, beim Doping mit Eigenblut geholfen. Im Mai 2006 wurden im Rahmen einer Durchsuchung in Madrid und Saragossa rund 200 Beutel mit Blutkonserven sowie Apparate für Blutdoping, umfangreiche Karteien und Aufzeichnungen sichergestellt. In dem Prozess wurden trotz eines entsprechenden Antrags der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) als Nebenkläger Sportler nicht namentlich genannt, die von Fuentes behandelt worden waren. Auch die beschlagnahmten Blutbeutel werden nicht an die WADA übergeben, sondern nach Rechtskraft des Urteils vernichtet.

Es bleibt abzuwarten, ob Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt werden.

Dr. Steffen Lask



Autor:
Steffen Lask
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