Schumacher verzichtet offenbar auf Deal
(20.04.2013)
Stefan Schumacher, der aktuell wegen Betrugs vor dem Landgericht Stuttgart steht, hätte sich nach Angaben seines Anwalts Dieter Rössner den Prozess ersparen können, wenn er bereit gewesen wäre, eine Summe in Höhe von ca 10.000 – 15.000 Euro zu zahlen. Diese Summe entspricht den 180 Tagessätzen, auf die man sich mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht beinahe geeinigt hätte, so Rössner, der sich seit Jahren gegen Doping und für einen fairen Spitzensport einsetzt. Schumacher schlug diesen Deal aber bereits Ende November des vergangenen Jahres aus, da er nach eigenen Angaben nicht betrogen und sich demnach auch nicht strafbar gemacht habe.
Inzwischen hat Michael Holczer am zweiten Verhandlungstag in seiner fast zweieinhalb stündigen Aussage jede Kenntnis von Doping im Team Gerolsteiner bestritten. Offen belastet Holczer allerdings den früheren Teamarzt Mark Schmidt, über den er von Bernhard Kohl „unglaubliche Dinge“ gehört habe. Schmidt selbst macht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und wird folglich nicht vor Gericht vernommen. Insgesamt stehen noch 6 Verhandlungstage an. Am 3. Verhandlungstag kommenden Dienstag wird die Vernehmung Holczers fortgesetzt. Eine Aussage Bernhard Kohls wird derzeit nicht erwartet. Einstweilen stehen in dem Prozess Aussage gegen Aussage.
Dr. Steffen Lask
Autor:
Steffen Lask
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