Radsport Doping: Jaksche belastet Fuentes

(13.02.2013)

Der früherer Radsportprofi Jörg Jaksche hat am 11.02.2013 vor dem Madrider Strafgericht als Zeuge im Prozess gegen den umstrittenen Mediziner Fuentes ausgesagt und diesen schwer belastet. „Fuentes hatte alles, was auf dem Markt war – und er war stolz darauf.“, so Jaksche bei seiner Zeugenaussage.

Jaksche selbst wurde als geständiger Doping-Sünder bereits verurteilt und befand sich in den Jahren 2005 und 2006 bei Fuentes in Behandlung. Der Kontakt wurde über seinen damaligen Rennstall Liberty Seguros hergestellt. Danach gab es detaillierte Behandlungspläne, in denen genauestens festgelegt wurde, wann Jaksche welche Substanzen nehmen sollte. Bei der Tour de France habe dabei ein Blutbeutel 4.000 € gekostet.

Jaksche gab außerdem an, dass Profis während der Tour Bluttransfusionen erhalten hätten. Er könne jedoch nicht sagen, wer diese Profis gewesen seien. Es habe u.a. eine Karte des Streckenverlaufs gegeben, auf der mit roten Kreisen die einzelnen Stationen markiert wurden, an denen Fahrer behandelt werden sollten: „Man hat vor lauter Kreisen die Landkarte nicht mehr gesehen.

Zudem unterstellt Jaksche auch anderen Sportarten, in großem Umfang vom Doping betroffen zu sein: „Dass der Fußball tief mit drinsteckt, aber gedeckt wird, sollte jedem klar sein. Manche Sportarten wie Tennis, Schwimmen und Fußball haben Dopingtests, die eher an einen Schulaufsatz der ersten Klasse erinnern.

Am 22. Februar 2013 wird der zweimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador vor das spanische Gericht treten. Er war 2006 ebenfalls im Team Liberty Seguros.



Autor:
Steffen Lask
steffen.lask@ecovis.com
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