Praxisfinanzierung: Richtig vorbereitet auf Ihr Bankgespräch
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Praxisfinanzierung: Richtig vorbereitet auf Ihr Bankgespräch

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Die Gründung oder Erweiterung einer Praxis erfordert oft eine Fremdfinanzierung. Eine erfolgreiche Bankverhandlung hängt von einer soliden Vorbereitung ab. Welche Unterlagen brauchen Banken? Worauf legen sie besonderen Wert? Welche Experten stehen auf dem Weg zum Bankgespräch zur Seite?

Eine gründliche Vorbereitung auf das Bankgespräch ist unerlässlich für die Finanzierung einer Praxisgründung oder -erweiterung. Banken erwarten nicht nur fundierte Jahresabschlüsse, sondern auch detaillierte Geschäftsmodelle und Zukunftspläne. „Der erste Schritt ist die sorgfältige Zusammenstellung aller relevanten Unterlagen“, sagt Andreas Steinberger, Unternehmensberater und Finanzierungsexperte bei Ecovis in Dingolfing. Zu den benötigten Dokumenten gehören neben den persönlichen Finanzunterlagen

  • Jahresabschlüsse der vergangenen drei bis fünf Jahre (bei bestehenden Praxen),
  • aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen,
  • ein Businessplan mit Investitions-, Rentabilitäts- und Absatzplan sowie
  • eine Liquiditätsplanung für die nächsten zwei Jahre.

Eine gründliche Marktanalyse ist ebenfalls wichtig. Dazu zählen eine überzeugende Darstellung der Marktchancen und fundierte Antworten auf mögliche kritische Fragen der Bank. „Gerade zum Wettbewerb, zur Kundenstruktur oder zum Risikomanagement kommen seitens der Banken oft Fragen. Da hilft die Vorbereitung mit einem Berater“, weiß Steinberger aus Erfahrung.

Worauf Banken Wert legen

Kreditinstitute legen Wert auf fachliche und unternehmerische Qualifikation, auf ein schlüssiges Geschäftskonzept, nachvollziehbare Finanzplanungen und Sicherheiten. Zunehmend rücken auch Nachhaltigkeitsaspekte in den Fokus, da sie den langfristigen Erfolg beeinflussen. Notfall- und Nachfolgeregelungen stärken zusätzlich das Vertrauen der Bank in das Vorhaben.

Fördermöglichkeiten nutzen

Neben Bankkrediten gibt es Förderprogramme für Praxisgründungen und -ausbau. Die KfW, Landesförderinstitute und Bürgschaftsbanken bieten zinsvergünstigte Kredite wie den zinsverbilligten ERP-Gründerkredit StartGeld oder den ebenfalls zinsverbilligten ERP-Förderkredit KMU der KfW.

Hilfreich kann auch das Bundesprogramm zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU sein. Bei Kosten für externe Beratungsleistungen bis zu einer Höhe von 3.500 Euro gewährt es einen Zuschuss von 50 Prozent in den alten Bundesländern (maximal 1.750 Euro) und 80 Prozent in den neuen Bundesländern (maximal 2.800 Euro).

„Ein gut vorbereitetes Bankgespräch erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung erheblich. Mit den richtigen Unterlagen, einem überzeugenden Konzept sowie mit fundiertem Wissen über die Branche und die Wettbewerber lässt sich eine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Bank schaffen“, sagt Ecovis-Finanzierungsexperte Steinberger.

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